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Polizei verhindert in letzter Minute 500.000-Euro-Pleite

"Nigeria-Connection" wollte Hamelner Geschäftsleute mit "Wash-Wash-Trick" überm Tisch ziehen

Montag 16. Novbember 2015 - Hameln / Rinteln (wbn).  Eine Sache, die sich gewaschen hat. Kriminelle der berüchtigten "Nigeria-Connection" haben versucht mit dem sogenannten "Wash-Wash-Trick" Hamelner Geschäftsleute über den Tisch zu ziehen und mit der Verlockung des vermeintlich schnellen Geldes um eine hohe Summe zu erleichtern.

Es wäre ein Schaden von einer halben Millionen entstanden, hätten Fahnder der Polizei die illustre Truppe nicht schon unter Beobachtung gestellt. Im Hintergrund soll es auch um den Bau eines Zementwerkes gegangen sein, was kenner der Hamelner Geschäftsszene in diesem Zusammenhang aufhorchen lassen dürfte. Polizeisprecher Jens Petersen aus Hameln schildert den heute bekannt gewordenen Vorgang wie folgt: "In einem Verfahren wegen eines versuchten gewerbsmäßigen Betrugsdelikts erfolgte am Sonntagnachmittag auf der Bundesstraße 83 in Rinteln-Steinbergen der Zugriff durch die Polizei Hameln; drei Personen wurden vorläufig festgenommen.

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Den drei vorläufig festgenommenen Personen,  einem 61-jährigen Belgier, einem 31-jährigen Niederländer und einem 38-jährigen Mann aus Liberia, wird der Versuch eines banden- und gewerbsmäßigen Betruges vorgeworfen. Sie sollen als Angehörige der sogenannten "Nigeria-Connection" durch einen "Wash-Wash-Trick" versucht haben, einen 56-jährigen Geschäftsmann aus Hameln zu betrügen. Hätten die Betrüger Erfolg gehabt, wäre dem Geschäftsmann ein Schaden von einer halben Million Euro entstanden.

Zwischen einer Hamelner Firma und der vermeintlichen Regierung von Nigeria wurde bereits im Jahr 2014 der Vertrag zum Bau eines Zementwerkes abgeschlossen. Die Gesamtauftragssumme belief sich auf einen Euro-Betrag im dreistelligen Millionenbereich; es wurde eine Anzahlung im unteren zweistelligen Millionenbereich vereinbart.  Im Rahmen der Abwicklung zur Bezahlung der Anzahlung kam es zu mehreren Treffen, die auch im Ausland stattfanden und bis zu Letzt erfolglos verliefen. Am gestrigen Sonntagmittag wurde der Geschäftsführer von den Beschuldigten nach vorheriger Vereinbarung im Sitz der Firma in Hameln aufgesucht.

Hier wurde nun der sogenannte "Wash-Wash-Trick" versucht: die Beschuldigten zeigten dem Geschäftsinhaber zwei schwarz-eingefärbte Geldscheine, die angeblich nur mit teuren Chemikalien gereinigt werden könnten. Die Beschuldigten führten den Reinigungsvorgang beispielhaft vor. Diesen Reinigungsvorgang sollte der Geschädigte selbständig für einen angedachten Anzahlungsbetrag in Millionenhöhe fortführen. Jedoch forderten die Betrüger für die erwähnte Chemikalie zur Reinigung der Geldscheine vorab einen Betrag, der sich ebenfalls im unteren siebenstelligen Euro-Bereich bewegte. Nach kurzer Verhandlung waren die Beschuldigten mit einer Summe für den Ankauf der Reinigungschemikalien einverstanden, die im mittleren sechsstelligen Euro-Bereich lag.

Die Betrüger sind bereits zu diesem Zeitpunkt von Ermittlern der Polizei Hameln observiert worden. Auch die anschließende Abreise der Täter in einem Pkw mit französischen Kennzeichen vom Firmensitz in Hameln ist von den Ermittlern beobachtet worden. Gegen 15.00 Uhr erfolgte mit Unterstützung von Spezialkräften auf der Bundesstraße 83 in Rinteln-Steinbergen der Zugriff. Die drei Insassen wurden vorläufig festgenommen. Das Fachkommissariat 3 der Polizei Hameln ermittelt gegen die drei Festgenommenen wegen des gewerbsmäßigen Betruges als Bande und Angehörige der sogenannten Nigeria-Connection als kriminelle Organisation. Nach Durchführung polizeilicher Maßnahmen wurden die vorläufig Festgenommenen, die einen festen Wohnsitz in EU-Ländern haben, aufgrund fehlender Haftgründe am heutigen Montag auf freien Fuß gesetzt."

 

 

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