Stell dir vor, du bist da und keiner erfährt es...

400 Kilometer Friedensmarsch nach Götschendorf haben Helmut Eichmann ins ultimative Funkloch geführt

Von Ralph Lorenz

Donnerstag 23. August 2018 - Götschendorf / Bad Pyrmont (wbn). Ein 400 Kilometer langer Fußmarsch für den Frieden hat Helmut Eichmann erbarmungslos in ein Funkloch geführt. Kein Wort drang hinein. Kein Wort kam heraus. Aber suchte er nicht die Stille eines russisch-orthodoxen Klosters?

Als er endlich vor dem lang ersehnten Ziel stand, dem russisch-orthodoxen Kloster Götschendorf, war er von der Außenwelt vollends abgeschnitten. Mönche mögen das lieben, die lähmende Stille des Ereignishorizonts jenseits allen Handy-Klingelns, wo nur noch die Stimme des Herrn zu vernehmen ist und der Klingelton des Klosterglöckchens. Lautstarke Botschafter des Friedens wie Eichmann, lieben sowas eher nicht. Stell dir vor, er kommt an - und keiner bekommt was mit.

(Zum Bild: Dieses Foto hat Helmut Eichmann den Weserbergland-Nachrichten.de nachgereicht - nachdem er wieder aus dem Funkloch von Götschendorf aufgetaucht war. Es zeigt ihn mit dem russisch-orthodoxen Abt Daniil Irbitz am Ziel seines 400 Kilometer langen Fußmarsches zu dem russischen Kloster bei Götschendorf. Foto: privat)

 

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Er will ja vom Zielort seine Friedensbotschaft aussenden. So wie einer im Hyde Park in London sich auf eine Apfelsinenkiste stellt um seine Botschaft unters Volk zu bringen.

Ein „Medienmönch“ habe Bilder vor Ort gemacht und den Weserbergland-Nachrichten.de zugemailt, sagt Eichmann auf dem Rückweg und damit wieder außerhalb des Funklochs.

Ob sie aber in diesem Leben noch ankommen, das ist ungewiss. Die unorthodoxe E-Mail-Botschaft hängt im deutsch-russisch-orthodoxen Nirwana. Das Kloster Götschendorf – oder Kloster St. Georg – ist ohnehin ein Ort der Verschwiegenheit.

Zuerst hat Ober-Nazi Hermann Göring mit seiner Flinte von hier aus den braunen Rehlein und Hasen nach dem Leben getrachtet, dann wussten in DDR-Zeiten Nationale Volksarmee und Stasi die Abgeschiedenheit für ihre stillen Vorlieben abseits der Öffentlichkeit zu schätzen.

2007 soll dann die Russisch-Orthodoxe Kirche nach der Vertreibung der Nazi- und Stasi-Geister das leerstehende Gemäuer für den heiligen Geist reserviert haben. Putin hat dafür großzügig Rubel springen lassen. Im Jahr 2015 wurde ein Kreuz zum Gedenken an das Kriegsende vor 70 Jahren geweiht.

Den Abt - als netter, tiefgläubiger Mann geschildert - hat Eichmann auf seine Weise ins Herz geschlossen und ihn im Gegenzug für Bad Pyrmont interessiert. Offenbar mit Erfolg. Der russische Abt überlegt offensichtlich auch mal der Kurstadt einen Besuch abzustatten. Immerhin war der Zar auch schon im Kurpark flaniert und im Weserbergland gewesen. Abt Daniil Irbitz bezeichnete seinen Gast wiederum als "liebenswerten und gütigen Menschen". Eichmann hat demnach seine Sache als "Friedensbotschafter" gut gemacht und Eindruck hinterlassen. Schade nur, dass der Abt zu einer wichtigen Konferenz nach Berlin aufbrechen musste und die Zeit begrenzt war.

Einen Tag verbrachte Eichmann in den Klostermauern um sich von dem 400-Kilometer-Marsch Bad Pyrmont-Götschendorf zu erholen. Dann trat er die Heimreise mit Flix-Bus und Bahn an. Insgesamt ist er jetzt 770 Kilometer für den Frieden auf der Walz gewesen, der Abstecher in das niederländische Heemstede mit eingerechnet.

Und wieder einmal hat sich Helmut Eichmann, der Friedensmarschierer, die Erkenntnis erlaufen, dass unterwegs mehr los ist als am Ziel. Deshalb auch die alte chinesische Weisheit:  „Der Weg ist das Ziel“. Das hat einstmals der große Konfuzius gesagt. Und China als Ziel ist ja derzeit bei den Langnasen mächtig angesagt.

Aber die historische Seidenstraße, mehr als 6400 Kilometer lang, wäre für Eichmann auch eine Herausforderung, jedoch eine übermenschliche, wo er doch auf die 70 zugeht. Dabei ist die neue Version der Seidenstraße, die in Abschnitten bereits umgesetzte moderne Seidenstraße der Wirtschaftsgroßmacht China, das für Europa schicksalsträchtige Thema dieses Jahrhunderts!  Und dies ist auch ein Aspekt  des globalen Friedens.

Eichmann will weiter laufen. Wohin, kann er derzeit noch nicht sagen. Er muss ja erstmal richtig zuhause angekommen sein und den Langstreckenmarsch verarbeiten.

Und hier in Bad Pyrmont wiederum holt ihn der Nachhall seiner 400-Kilometer-Tour ein: Eine Zeitung aus Moskau hat gestern Abend bereits von seinem Klosterbesuch gehört und will mit ihm sprechen. Der Friedensmarsch wird jetzt zum Medien-Marathon.

 
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