IG Metall bangt jetzt um hunderte Arbeitsplätze

Bosch lässt vor Betriebsversammlung die Bombe platzen: Neue Lenkantrieb-Generation wird nicht in Hildesheim gefertigt

Samstag 11. Oktober 2014 - Hildesheim (wbn). Ist der Bosch-Standort Hildesheim wieder auf lange Sicht in Gefahr? Am Freitag nahm die Betriebsversammlung bei Bosch einen ungewohnten Verlauf, nachdem die Arbeitgeberseite bereits am Donnerstag Nachmittag verkündet hatte, dass die neue Generation der elektrischen Lenkantriebe nicht im Hildesheimer Wald gefertigt wird.

Damit stehen aus Sicht der IG Metall möglicherweise mehrere hundert Arbeitsplätze auf dem Spiel. Hartmut Meine, IG Metall Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, übte gestern massive Kritik am geplanten Arbeitsplatzabbau von Bosch in Hildesheim: „Hier soll abgeholzt werden. Scheibchenweise will Bosch die Belegschaft reduzieren. Damit blutet der Standort aus. Dagegen werden wir uns zur Wehr setzen und für die Zukunft von Bosch in Hildesheim streiten. Produktionsarbeitsplätze müssen in Niedersachsen erhalten werden.“

 

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Den Grund für die deutlichen Worte hatte der Bosch-Konzern am Donnerstag Nachmittag geliefert. Am Tag vor der Betriebsversammlung hatte das Unternehmen die Bombe platzen lassen. Das Nachfolgemodell der heute im Hildesheimer Wald hergestellten elektrischen Lenkantriebe werde nicht in Hildesheim hergestellt. Welche Produkte zukünftig alternativ am hiesigen Standort produziert werden, ließ die Konzernspitze offen.

Die Enttäuschung und die Betroffenheit der Beschäftigten bei Robert Bosch war auf der Betriebsversammlung greifbar. Sie hatten nach mehr als 10 Jahren Sanierung erwartet, dass der Bosch-Konzern endlich eine verbindliche Zusage für eine nachhaltige Zukunftsperspektive ihres Standortes eröffnet. Als Reaktion auf die Ankündigung von Bosch wurde die Betriebsversammlung kurzerhand auf die Straße verlagert.

„Das Vorgehen des Boschkonzerns ist unfassbar“, verurteilt Stefan Störmer, der Betriebsratsvorsitzende, die Verantwortlichen auf der Gerlinger Schillerhöhe. „In der Zeit von 2003 bis 2013 haben die Beschäftigten rund 50 Millionen Euro in den Standort investiert!“ Der Verzicht auf übertarifliche Leistungen, besonders flexible Arbeitszeitmodelle und der Personalabbau der vergangenen Jahre hätten diese Einsparungen für den Bosch-Konzern ermöglicht. War das alles umsonst fragen sich die Beschäftigten nun.

„Skandalös!“ machte Uwe Mebs, erster Bevollmächtigter der IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim, seinem Unmut Luft. „Es ist der Eindruck entstanden, dass der geistige und finanzielle Ertrag der Hildesheimer Boschler dazu missbraucht wird, andere Bosch-Standorte zu entwickeln.“ Es gebe gute Sachargumente für die Entwicklung des Standortes. Die hohe Kompetenz der Beschäftigten, ihr Know-How in der Produkt- und Prozessentwicklung sowie in der Fertigung seien die idealen Voraussetzungen für die Entwicklung eines zukunftsfähigen Standortes mit attraktiven und sicheren Arbeitsplätzen.

„Der sogenannte sozialverträgliche Personalabbau im Hildesheimer Wald steht im krassen Gegensatz zu den sozialen Ansprüchen der Robert Bosch Stiftung,“ stellt Uwe Mebs klar. „Das Unternehmen habe eine soziale Verantwortung gegenüber den Beschäftigten, ihren Familien und der Region Hildesheim.“ Aus dieser Verantwortung werde man den Konzern nicht entlassen.

 

 
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