DNA-Untersuchung bestätigt:
Der Wolf ist nach Nordrhein-Westfalen zurückgekehrt – zumindest vorübergehend

Montag 26. Januar 2015 - Oppenwehe/Düsseldorf (wbn). Nach mehr als 170 Jahren scheint Nordrhein-Westfalen wieder Wolfs-Land zu werden. Ende Dezember vergangenen Jahres waren im Oppenweher Moor an der Grenze zu Niedersachsen Spuren gesichert worden. Jetzt die Bestätigung des Senckenberg-Instituts: Es handelt sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um einen Wolf, der da am äußersten Rande des westlichen Weserberglands unterwegs gewesen ist.

Das hat die Auswertung der DNA bei dem Speziallabor für Wildtiergenetik ergeben. NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) freut sich offenbar über den Besuch von ‚Meister Isegrim‘, sieht darin „ein gutes Zeichen für den Naturschutz“. Woher das Exemplar stammt? Unklar. Es könnte aus Niedersachsen oder sogar Sachsen-Anhalt herübergezogen sein. Weite Strecken sind für die Tiere kein Problem.

 

 

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In Niedersachsen hat die von der Landesjägerschaft mit dem Wolfsmonitoring beauftragte Naturwissenschaftlerin Britta Habbe den Überblick. Aktuell sind mehrere Tiere nachgewiesen. Der Großteil konzentriert sich dabei auf den Raum Lüneburger Heide und Wendland zwischen Hannover und Hamburg. Auf dem Truppenübungsplatz Munster lebte Ende 2014 ein Rudel mit Fähe, Rüde und sechs Welpen. Am Truppenübungsplatz Bergen gibt es ein Geschwisterpaar mit fünf Welpen. Einzelne Tiere konnten im vergangenen Jahr in Wietzendorf, im Landkreis Helmstedt, bei Barnstorf, in der Graftschaft Bentheim und im Kreis Lüchow-Dannenberg nachgewiesen werden. Im Juli 2014 wurde ein Wolfspaar bei Cuxhaven bestätigt. Niedersachsen ist also bereits Wolfs-erprobt. Vielleicht auch deshalb betrachtet Habbe die erste Wolfs-Sichtung in NRW seit 170 Jahren wissenschaftlich-gelassen. Sie sagt: „Wolfs-Sichtungen sind mittlerweile in ganz Deutschland nicht mehr ungewöhnlich“.

Dauerhafte Rückkehr des Wolfes nach NRW wahrscheinlicher geworden

Im Nachbarbundesland sind die Beteiligten unterdessen noch etwas euphorischer, wollen genau wissen, was es mit dem Tier auf sich hat, wo es herkommt, wo es hin will. „Es konnte zwar noch nicht endgültig geklärt werden, ob es sich um eine dauerhafte Rückkehr in der Grenzregionen zu Niedersachsen oder um ein durchziehendes Tier handelt. Dies müssen weitere Wolfs-Beobachtungen klären“, betonte Umweltminister Remmel. „Aber sicher erscheint, dass die natürliche Rückkehr des Wolfes nach Nordrhein-Westfalen wieder ein Stück wahrscheinlicher geworden ist.“

Darauf deuteten die Besiedlungshinweise an der Grenze zu Niedersachsen hin. Doch auch wenn sich die dauerhafte Rückkehr des Wolfes nach NRW bestätigen sollte: Der Mensch wird den scheuen Wolf wohl auch in Zukunft selbst bei ausgedehnten Waldspaziergängen nicht zu Gesicht bekommen. „Wölfe sind entgegen der Märchenerzählungen nicht angriffslustig und meiden den Menschen“, sagte Minister Remmel.

Letzter Wolf in NRW wurde 1835 erlegt

Auf dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens galt der Wolf seit Mitte des 19. Jahrhunderts als ausgerottet. Ein genaues Aussterbejahr lässt sich allerdings nicht mehr genau rekonstruieren. 1835 wurde in Ascheberg-Herbern (Westfalen) das letzte Mal die Erlegung eines Wolfes auf dem Gebiet des heutigen NRW dokumentiert, im Rheinland Ende des 18. Jahrhunderts bei Hilden. Aus dem Winter 1963/1964 soll es einen Abschuss eines einzelnen Wolfes in NRW bei Bergheim gegeben haben. Über die Herkunft des Tieres ist hingegen nichts bekannt. Zuletzt überquerte Ende 2009 ein einzelner Wolf aus dem angrenzenden Reinhardswald in Nordhessen einmalig die Grenze von NRW (Kreis Höxter). Hierbei handelte es sich jedoch um ein durchziehendes Tier.

In Deutschland tauchten die ersten Wölfe erstmals nach der Wende 1995 wieder auf, durch das Einwandern eines einzelnen Wolfes auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz in Sachsen. Aktuell haben sich in Deutschland in Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen Wölfe angesiedelt.

Arbeitskreis tagt zum Wolf

Umweltminister Johannes Remmel sieht NRW auf die Rückkehr gut vorbereitet. „Wir bereiten uns seit 2010 auf den Wolf vor. Die Rückkehr des Wolfes stellt für eine dicht besiedelte Region auch eine Herausforderung dar, denn wir müssen nach mehr als einem Jahrhundert wieder lernen, mit dem Wolf zu leben. Aber anders als in anderen Regionen Europas, in denen der Wolf gejagt wird, genießt er auch in NRW den höchstmöglichen Artenschutz.“

Nach der Bestätigung des Senckenberg-Institutes wird das Landesumweltamt (LANUV) das Thema auf der nächsten Sitzung des Arbeitskreises „Wolf in NRW“ Mitte Februar erörtern. Ihm gehören neben Fachleuten der Behörden auch Umwelt- und Tierschutzverbände an sowie der Schafzuchtverband. Der Arbeitskreis wurde bereits 2010 ins Leben gerufen und hat in den letzten Jahren Fragen der Entschädigungszahlungen geregelt und ein landesweites Beratungsnetzwerk aufgebaut. Möglich, dass die derzeit schon im Einsatz befindlichen Luchs-Beauftragten dann auch zu Wolfs-Beauftragten fortgebildet werden.

 
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