Der Gastkommentar

Die richtigen Zeichen setzen!

Von Helmut Eichmann

Die erneuten Farbschmierereien am Kriegerdenkmal in Hildesheim machen fassungslos. Nicht nur in Kreisen der Veteranen.

Offenbar wissen einige nicht mehr, was sie tun. Sie verletzen auf das Schärfste die Gefühle unserer Bürgerinnen und Bürger und verhöhnen die millionenfachen Opfer beider Weltkriege. Sie glauben womöglich noch in ihrer Naivität, damit einen „Beitrag zum Frieden“ leisten, zu können weil sie - paradoxerweise – in ihrer Geschichtslosigkeit vermuten, die Denkmäler würden den Krieg fördern.

Helmut Eichmann (Foto wbn)

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Dagegen sagte schon Albert Schweitzer: Kriegsgräber sind Mahnmale für den Frieden. In keinem Land würde solches geduldet. In Großbritannien hat die Trauerkultur zum Beispiel die Poppies hervorgebracht. Hier wird eine künstliche Mohnblume am Revers zur Erinnerung an die Opfer beider Weltkriege getragen.

Viele Personen des öffentlichen Lebens im angelsächsischen Raum setzen damit ein deutliches Zeichen gegen das Vergessen. Aber auch im Osten und gerade auch in Russland wird der Weltkriegsopfer gedacht. Nicht zu vergessen: Die Russen hatten im Zweiten Weltkrieg das größte Blutzoll in Europa getragen, gefolgt von Deutschland. Ich selbst war von russischen Gästen unserer Volkstrauertags-Veranstaltung in das Moskauer Gebiet eingeladen worden. Dort gibt es sehr viele Kriegsdenkmäler. Solche Anschläge sind dort aber völlig undenkbar und würden unnachsichtig verfolgt.

Wir haben in Bad Pyrmont am Volkstrauertag drei Nationen am Ehrenmal versammelt und gemeinsam um unsere Kriegstoten getrauert. Auch viele Persönlichkeiten aus dem Weserbergland erwiesen mit ihrer Anwesenheit den Gefallenen und Kriegsopfern die Ehre. Aus Hameln nahmen der Bundestagsabgeordnete Michael Vietz, der Landtagsabgeordnete Ulrich Watermann, die ehemalige Landtagsabgeordnete Ursula Körtner, Landrat Tjark Bartels und Bundestagskandidat Klaus-Peter Wennemann an der Veranstaltung teil. Ein ergreifender Moment: Die Vertreter von Deutschland, Frankreich und Russland reichten sich vor dem Ehrenmal die Hände zum Frieden. Kinder legten Blumen für die Kriegstoten an das Ehrenmal. Bei den Vorbereitungen der Veranstaltung erlebte ich eine Welle der Hilfsbereitschaft.

Ich denke, das ist wahre Friedenspolitik und die ist in unserer gegenwärtigen Situation wichtiger denn je.

Zum Autor: Helmut Eichmann richtet jedes Jahr stilvoll und Völker verbindend die Gedenkfeier zum Volkstrauertag vor dem Schloss in Bad Pyrmont aus, die inzwischen über die Grenzen hinaus europaweit Beachtung findet.

 

 
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