Der Kommentar

Memmen statt Macher: Extrem ist nicht das Wetter sondern das Führungsversagen

Von Ralph L o r e n z

Zwölf Impfzentren allein in Niedersachsen sind von der Ministerialbürokratie am heutigen Montag in Stich gelassen worden. Das heißt es konnte nicht gestochen werden. Aufgrund der winterlichen Verhältnisse wurde ihnen der überlebensnotwendige Corona-Impfstoff nicht ins Haus gebracht.

In einer Jahrhundert-Pandemie! Bei einer, wie immer wieder betont wird, „extremen Wetterlage“. Warum hat Carola Reimann, die Gesundheitsministerin in Hannover, nicht Alarm geschlagen? Warum hat Bundesgesundheitsminister Spahn nicht reagiert? Warum liest offenbar in Merkels Kanzleramt niemand den Wetterbericht mit den daraus gebotenen absehbaren Konsequenzen? Warum hat die Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer nicht den „Extremwetter“-Notstand an der Heimatfront erkannt?

 

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Es geht hierbei um Leben und Tod.

Dass sich ein Tief über Norddeutschland entladen würde, hatten die Meteorologen bereits Mitte vergangener Woche angekündigt. Sie hatten exakt die Luftmassenfront beschrieben, die sich dann auch in Südniedersachsen eingestellt hat. Auch wenn es zwischendurch mal eine konfuse Entwarnung des Deutschen Wetterdienstes am Samstag Mittag gegeben hatte. Spätestens Samstag Abend wie ursprünglich angekündigt war dann klar, dass es stürmt und schneit. Ein Wochenende lang. Und bekanntlich folgt nach dem Wochenende der Montag.

Und an diesem Montag hat die Ministerialbürokratie festgestellt, dass es geschneit hat. Und das war’s.

Haben wir nur noch Memmen statt Macher?

Helmut Schmidt, der damalige Innensenator von Hamburg, hatte am Morgen der katastrophalen Sturmflut von 1962 das Kommando übernommen – der Hamburger Bürgermeister Paul Nevermann war zu diesem Zeitpunkt in Kur. Schmidt - sogesehen wie Kevin "allein im Haus"' - hat nicht gezögert sondern Zuständigkeiten an sich gerissen. Er wusste, seinen Mitbürgern steht das Wasser bis zum Hals.

Schmidt Schnauze hat die Bundeswehr angefordert und eingesetzt. Ein Verfassungsskandal, denn der Einsatz im Inneren war verboten!  Hat Schmidt aber nicht interessiert, wenn es um Leben und Tod geht.

Der robuste Innensenator in Hamburg hat die Nato alarmiert! Das muss man sich mal vorstellen. Er hat Hubschrauber und Sturmboote angefordert weil die Menschen auf dem Dach standen und, den nassen Tod im Rücken, hilflos mit den Armen ruderten. Die Hubschrauber hätte er gar nicht anfordern dürfen. Und schon gar nicht die von der NATO: Er hätte den langen Dienstweg einhalten müssen.

Helmut Schmidt hat die Offiziere und Generäle frühmorgens nach der Sturmflutnacht persönlich rausgeklingelt, angefunkt und denen gesagt was Sache ist. Und die Nato-Leute erkannten schon an der Stimmlage, dass sie mit Schmidt und den Hamburgern alle in einem Boot sitzen.

Und dann war in den eiskalten Morgenstunden des 17. Februars das rhythmische Knattern der Sikorsky-Hubschrauber-Rotoren zu hören mit ihrem Neunzylinder Sternmotor. Für die Überlebenden auf dem Dach sowas wie das befreiende Auftauchen der Kavallerie in höchster Wagenburg-Not in den bekannten Hollywood-Schinken. Der Moment im Kinosaal, in dem Tränen fließen und Beifall geklatscht wird.

Helmut Schmidt hat sich zugleich aus der Helikopter-Perspektive ein Lagebild verschafft, das nichts beschönigt. Er wusste zu diesem Zeitpunkt, dass er zunächst gar nichts im Griff hat. Doch er hat nichts unversucht gelassen. Und das hat ihn zum Helden gemacht. Er hat einfach seinen Mann gestanden. Ein Mann ohne Kompetenzen. Aber mit dem Mut der Verzweiflung.

Das unterscheidet ihn von den heutigen „Performern“. Ein Modewort, das die sogenannten perfekt durchgestylten Power-Narzissten gerne im Mund führen, die vor Kraft kaum laufen können. Doch wofür steht „Performer“? Es steht für Darsteller, für Schauspieler. Und das trifft die Krankheit unserer Zeit zielgenau.

Schmidt war kein Senator-Darsteller sondern ein Macher.

Er hat keinen Amtshilfe-Antrag zu Papier gebracht. Kein „Meeting“ einberufen, das dazu führt, daß „Consultants“ mit `ner Tasse Cappuccino in den Konferenzraum schlurfen und nach langem Palaver zu einem „Schritt in die richtige Richtung‘“ raten.

Kramp-Karrenbauer will, wenn überhaupt, nur Bundeswehrkräfte einsetzen wenn vorher ein entsprechendes Formular ausgefüllt, sorgsam geprüft, hinterfragt und abgewogen worden ist. Ordnung muss sein. Das Chaos unberechenbaren Frontgeschehens ist bei der Bundeswehr von heute nicht mehr vorgesehen.

In der Kramp-Karrenbauer-Welt wäre Hamburg abgesoffen. In der von der Leyen-Welt wären erstmal Beraterinnen mit "Expertise" für teures Geld und mit guten Beziehungen eingekauft worden. Damit zum Schluss die Beraterinnen Schuld sind wenn es schief geht. Und nicht die Chefin. Die alles mal wieder "neu denkt" und wichtig gucken kann.

Aber zur Sache: Was hätte nun im Falle des heute grandios versemmelten Winter-Impfstartes in die neue Corona-Pademiewoche geschehen können?  Als Sofortmaßnahme?

Es ist ganz einfach: Ein Anruf bei den Bundeswehr-Hubschrauberpiloten in Bückeburg hätte gereicht. Die fliegen auch bei schlechtem Wetter, üben das und können das. Oder bei den Rettungshubschraubern des ADAC oder des DRK.

Jede Leitstelle hätte das bewerkstelligen können wenn es um die Rettung von Menschenleben geht. Und es geht wohlgemerkt nicht nur um eine Person sondern um Tausende! Und der Hubschrauber hätte die Impfzentren in Niedersachsen nach und nach abfliegen können. Der improvisierte Außenlandeplatz wäre von der Ortspolizei markiert und gesichert worden.

Ein Polizist wäre geduckt zum Hubschrauber geeilt und hätte den Impfstoff entgegen genommen und mit Blaulicht und Schneeketten zum örtlichen Impfzentrum gefahren. Und die Rotorblätter hätten sich zum Neustart weitergedreht. Innerhalb kurzer Zeit wäre dann an der Corona-Front nach zwöf Landungen Vollzug gemeldet worden. Bei mehreren Hubschraubern entsprechend schneller.

Wie gesagt: Es hätte nur ein Entscheider (oder Entscheiderin) mannhaft (frauenhaft) zum Hörer greifen und die ganze Angelegenheit auf seine / ihre Kappe nehmen müssen. Er wäre der Held / die Heldin der Nation geworden.

Die Rettungshubschrauber können von einem Notarzt vor Ort innerhalb weniger Minuten angefordert werden wenn es um Leben und Tod geht. Das ist Alltag, das ist bewährte Routine. Das ist deutscher Sicherheitsstandard. Und diese Piloten und Lebensretter sind binnen 20 Minuten in der Regel an der Einsatzstelle.

Wo um Himmels willen ist nun das Problem: Frau Merkel, Frau von der Leyen, Frau Reimann, Frau Kramp-Karrenbauer? Kann keine von Ihnen nicht mal ihre Frau stehen?

 

 
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