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Skandal hat wesentlich größere Dimension angenommen

Aflatoxin B1 in Futtermais: Futtermittel-Unternehmer  ignorieren Verfügung der Behörden

Hannover (wbn). Der serbische Futtermais-Skandal nimmt noch größere Dimensionen an. Die Zahl der in Deutschland betroffenen Betriebe hat sich drastisch erhöht. Der niedersächsische Minister für Landwirtschaft und Verbraucherschutz Christian Meyer wirft jetzt den Futtermittelunternehmern vor die Verfügungen der Kontrolleure zu ignorieren.

Nachdem drei Futtermittelunternehmen dem Niedersächsischen  Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) am gestrigen Freitag spätnachmittags Vertriebslisten nachgeliefert haben, konnte ein weiteres Futtermittelunternehmen identifiziert werden, das Mais von einem der bereits bekannten 13 Unternehmen erhalten hat. Mit den nachgelieferten Vertriebslisten der drei Futtermittelunternehmer und den Listen des neu bekannt gewordenen Unternehmens erhöht sich die Zahl der betroffenen Betriebe derzeit von 3.560 auf 6.457 (mögliche Doppelnennungen von Betrieben in den ersten und nachgelieferten Listen werden derzeit überprüft).

 

 

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Die neu gemeldeten Futtermittellieferungen betreffen auch Milchvieh haltende Betriebe, die umgehend in vorrangige Kontrollmaßnahmen der zuständigen Behörden einbezogen werden. Die neu eingegangenen Listen werden umgehend nach ihrem Risiko bewertet und anschließend an die betroffenen Landkreise versandt. Die Milch wird beprobt, der Vorgang wird vom zuständigen Landkreis behördlich begleitet. Ob Betriebe außerhalb Niedersachsens von den Neumeldungen betroffen sind, wird derzeit geprüft.

Niedersachsens neuer Verbraucherschutzminister Christian Meyer übt scharfe Kritik an den Futtermittelunternehmern: „Die verzögerte Zustellung zeigt, dass die Zusage der Wirtschaft, Daten im Rahmen der Rückverfolgbarkeit innerhalb kürzester Zeit vorzulegen, nicht funktioniert.“ Die Futtermittelunternehmer waren per Verfügung angewiesen worden, ihre Vertriebslisten dem LAVES bereits bis zum 26.2.2013 zur Verfügung zu stellen.

Wegen des unmittelbaren Zusammenhangs zwischen der Verfütterung belasteter Futtermittel und einer dadurch möglichen Belastung der Milch steht dieses Lebensmittel weiterhin primär im Fokus der amtlichen Maßnahmen. Die ersten 45 amtlichen Milchproben sind im LAVES eingegangen; mit ersten Ergebnissen ist morgen zu rechnen. Auch wirtschaftsseitig wird dem Geschehen mit verstärkten Eigenkontrollmaßnahmen begegnet.

 

 

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