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Die neuen Zahlen vom Arbeitsmarkt in der Region
Arbeitslosenquote steigt im Dezember um 2,6 Prozent – Jahrestrend jedoch unter dem Vorjahresniveau


Hameln (wbn). Der Arbeitsmarkt im Weserbergland "verabschiedet sich ruhig". Das meldet die Agentur für Arbeit Hameln mit der Vorlage ihres neuesten Arbeitsmarktberichts. Demnach waren im Agenturbezirk, zu dem die Geschäftsstellen Hameln, Bad Pyrmont, Holzminden, Rinteln und Stadthagen gehören, im Dezember 2013 insgesamt 14.354 Frauen und Männer arbeitslos – ein Plus von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Die Quote lag damit im Dezember bei 7,5 Prozent.

Zwar erhöhte sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im Vergleich zum November, im Jahrestrend liegen die Zahlen jedoch gut ein Prozent unter denen des Vorjahres. Im Jahr 2013 waren dem Bericht zufolge durchschnittlich 14.685 Menschen im Agenturbezirk von Arbeitslosigkeit betroffen, 212 weniger als noch 2012 (- 1,1 %).


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Arbeitsmarkt verabschiedet sich ruhig


Zahlen im Dezember

Arbeitslosenzahl:

14.354
Arbeitslosenquote (Vorjahreswert):
7,5 % (7,5 %)
ggü. Vormonat:
+ 363 /+ 2,6 %
ggü. Vorjahresmonat:
+ 120 /+ 0,8 %
Stellenzugang (ggü. Vorjahresmonat)
661 (- 6,2 %)
Stellenbestand (ggü. Vorjahresmonat)
1.821 (+5,5 %)

Im Dezember ist die Zahl der im Weserbergland arbeitslos gemeldeten Frauen und Männer um 363 auf 14.354 gestiegen (+ 2,6%). Dieser verhältnismäßig geringe saisonale Anstieg ist auf die anhaltend milde Witterung zurück zu führen. Vom Anstieg sind fast ausschließlich Männer betroffen (+354 / +4,7%): In Außenberufen sind vorrangig Männer beschäftigt, die bei schlechter Witterung während des Winters entlassen werden. Dagegen blieb die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen, die den Sozial- und Dienstleistungsbereich dominieren, gegenüber dem vergangenen Monat nahezu unverändert (+9 / +0,1%).

Die Arbeitslosenquote im gesamten Agenturbezirk stieg gegenüber November um 0,2 Prozentpunkte auf 7,5 Prozent und lag damit auf dem Niveau von Dezember 2012. Allerdings waren gegenüber dem Vorjahresmonat 120 mehr Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (+ 0,8%). Über das Jahr hatte sich die Arbeitslosenzahl den Vorjahreswerten immer weiter angenähert und übersteigt sie seit Oktober 2013 kontinuierlich. Ursächlich hierfür waren geringere Abgänge aus der Arbeitslosigkeit: Weniger Menschen konnten eine neue Arbeit aufnehmen und es nahmen weniger Arbeitsuchende an Aktivierungsmaßnahmen teil.

661 Stellen wurden im Dezember neu zur Besetzung gemeldet. Das waren weniger als im Vormonat (-97/ -12,8%), und weniger als im Dezember des vergangenen Jahres (-44/ -6,2%). Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 9.251 neu zu besetzende Stellen gemeldet, 1.034 weniger Stellen als im Vorjahr (-10,1 %). Die Dynamik hatte in der zweiten Jahreshälfte etwas zugelegt. Das Ergebnis an gemeldeten Stellen bleibt zwar insgesamt unter dem des Vorjahres, hat aber durch die anziehende Nachfrage einiges an Boden wettgemacht.

„2013 hat sich der Arbeitsmarkt verhalten entwickelt, wie erwartet. Die Auftragslage der heimischen Unternehmen ist zwar stabil geblieben, zusätzliches Personal wurde jedoch kaum nachgefragt. In der zweiten Jahreshälfte hat sich die Entwicklung in Nuancen verbessert“, fasst Ursula Rose, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Hameln die Entwicklung zusammen. Zum Jahresausblick ergänzt sie: „Ich hoffe, dass sich der positive Trend fortsetzt. Durch das Auslaufen von Transfergesellschaften, also das Ende der Übergangsbeschäftigungen für konkret von Arbeitslosigkeit Bedrohte, und den Abzug der Briten brauchen viele Menschen einen neuen Arbeitsplatz.“

Unterbeschäftigung

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, die aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden.

Die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) betrug nach vorläufigen Angaben im Dezember 18.283. Die Unterbeschäftigungsquote betrug 9,4 Prozent, im Dezember des vergangenen Jahres hatte sie bei 9,7 Prozent gelegen. Damit entwickelte sich die Unterbeschäftigung im Vorjahresvergleich deutlich günstiger als die gesetzlich definierte Arbeitslosigkeit. Ursache hierfür sind sinkende Teilnehmerzahlen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – unter anderem standen den Jobcentern im vergangenen Jahr weniger Gelder für Aktivierungsmaßnahmen und Arbeitsgelegenheiten zur Verfügung.


Grafik: Die rote Linie zeigt die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen von Dezember 2012 bis Dezember 2013 in ihrem jahrestypischen Verlauf. Der saisonübliche Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dezember ist wegen der anhaltend milden Witterung moderat ausgefallen. Die Zahl der arbeitslosen Menschen im Bezirk der Agentur für Arbeit Hameln liegt knapp über dem Vorjahresniveau.









Arbeitslosenzahl Veränderung
gegenüber Vormonat
Veränderung
gegenüber Vorjahr
Arbeitslosenquote 
(Vorjahr)
Agentur für Arbeit Hameln 14.354 + 363 / + 2,6 % + 120 / + 0,8 % 7,5 % (7,5 %)
Hameln 5.300 + 90 / +1,7 % + 239 / + 5,9 % 7,9 % (7,5 %)
Bad Pyrmont 848 + 60 / + 7,6 % + 65 / + 8,3 % 8,8 % (8,3 %)
Holzminden 2.752 +7 / + 0,3 % - 262 / - 8,7 % 7,9 % (8,6 %)
Rinteln 1.505 + 68 / + 4,7 % - 34 / - 2,2 % 7,6 % (7,8 %)
Stadthagen 3.949 + 138 / + 3,6 % + 58 / + 1,5 % 6,5 % (6,6 %)

Arbeitslosigkeit entwickelt sich regional unterschiedlich

In allen Geschäftsstellen stieg die Zahl der arbeitslosen Menschen gegenüber dem Vormonat in unterschiedlicher Ausprägung: Blieb die Zahl der arbeitslosen Menschen im Bezirk der Geschäftsstelle Holzminden nahezu gleich, fiel sie im Bezirk Bad Pyrmont mit einer relativen Veränderung um +7,6 Prozent am deutlichsten aus.

Auch bei Betrachtung des Vorjahresvergleiches ergibt sich ein unterschiedliches Bild: In den beiden Agenturbezirken des Landkreises Hameln-Pyrmont ist die Zahl der von Arbeitslosigkeit Betroffenen deutlich höher als im vergangenen Jahr.  Die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Arbeitsagentur Holzminden ist deutlich niedriger als Dezember 2012. Der Stand der Arbeitslosigkeit im Landkreis Schaumburg ist dagegen zum Vorjahresmonat nahezu gleich geblieben.


Arbeitsmarkt 2013: Ein Rückblick

Über den gesamten Agenturbezirk Hameln hat sich die Arbeitslosigkeit im vergangenen Jahr weiter verringert: 2013 waren jahresdurchschnittlich 14.685 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, 212 weniger als im Jahr zuvor (-1,4%). Profitiert haben die Frauen – im Jahresschnitt waren 250 weniger Frauen arbeitslos gemeldet (-3,6%). Dagegen ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Männer nahezu gleich geblieben (+37/ +0,5%).

Im Vorjahresvergleich deutlich gestiegen ist die Anzahl der älteren Arbeitslosen über 55 Jahre (+100 /+3,6%). Maßgebliche Ursache hierfür sind weniger Entlassungen älterer Arbeitnehmern, sondern das Hineinwachsen von arbeitslosen Menschen in diese Altersgruppe.

In den beiden Geschäftsstellen des Landkreises Hameln-Pyrmont waren seit März 2013 erst-mals mehr Menschen arbeitslos gemeldet als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosigkeit entwickelte sich weiterhin im Jahresverlauf deutlich ungünstiger als in den anderen Regionalbereichen. Die durchschnittlichen Jahreswerte in den Bezirken Hameln und Bad Pyrmont liegen in der Folge über dem Niveau des Vorjahres. Diese Entwicklung verlief genauso im konjunktur-sensibleren Versicherungsbereich der Arbeitsagenturen (Rechtskreis SGB III) als auch im Bereich der Jobcenters Hameln-Pyrmont (Rechtskreis SGB II).

Der Regionalbezirk Holzminden startete in das Jahr 2013 mit einer Arbeitslosigkeit auf hohem Niveau. Das hing vor allem mit den größeren Entlassungen in der zweiten Jahreshälfte 2012 zusammen. Im Jahresverlauf baute sich die Arbeitslosigkeit ab, seit August 2013 sind weniger Männer und Frauen von Arbeitslosigkeit betroffen als im Vergleich zum Vorjahr. Von dieser Entwicklung profitierten sowohl die arbeitslosen Männer und Frauen im Versicherungsbereich der Arbeitsagentur als auch die vom Jobcenter Holzminden betreuten Menschen (Rechtskreis SGB II). Im Gesamtergebnis wird die jahresdurchschnittliche Arbeitslosigkeit des Jahres 2012 überschritten (+58 / +2,0%).

In den Bezirken Rinteln und Stadthagen des Landkreises Schaumburg stellt sich die jahresdurchschnittliche Arbeitslosigkeit im Ergebnis günstiger dar als im Vorjahr. Die Entwicklung im Bereich der Arbeitsagentur und des Jobcenters Schaumburg war 2013 jedoch gegenläufig.

Im konjunkturabhängigeren SGBIII-Bereich sank die Arbeitslosigkeit im Jahresverlauf. Seit August 2013 wird das Niveau der Vorjahresmonate unterschritten. Im Ergebnis liegt der Jahresdurchschnittswert mit 1.865 Betroffenen allerdings noch über dem Vorjahresergebnis (+40/ +2,2%).

Die Zahl der beim Jobcenter Schaumburg arbeitslos gemeldeten Menschen (SGB II-Bereich) blieb dagegen über das Jahr auf einem annähernd gleichen Niveau. Seit November 2013 ist die Anzahl der Betroffenen höher als im gleichen Monat des Vorjahres. Allerdings liegt die jahresdurchschnittliche Arbeitslosigkeit im Bereich des Jobcenters Schaumburg 2013 mit 3.644 Betroffenen weiterhin unter dem Durchschnittswert des Vorjahres (-438/-10,7%).


 

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