Besorgte Bildungspolitiker

"Squid Game": Die Gewaltszenen aus einer mörderischen Netflix-Serie haben auch den Schulhof im Weserbergland erreicht

Dienstag 2. November 2021 - Hannover (wbn). Bildungspolitiker in Niedersachsen sind besorgt. Ein zweifelhaftes, geradezu mörderisches Unterhaltungsspiel auf Netflix, bei dem es viel ums Töten als "Spielregel" geht, setzt sich in den Köpfen der Kinder auf dem Schulhof fest.

Die südkoreanische Serie „Squid Game“ – das „Tintenfischspiel“ - ist momentan der Erfolgshit des Streaming-Anbieters Netflix und hat einen wahren Hype ausgelöst. In den ersten vier Wochen wurde die Serie weltweit in 142 Millionen Haushalten aufgerufen. Die Handlung verbindet harmlos wirkende Kinderspiele mit extremer Gewalt. Wer beim Tauziehen oder Murmelspiel verliert, wird getötet.

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Inzwischen haben die Gewaltszenen auch den Schulhof erreicht. Aus mehreren Bundesländern berichten Erzieher und Lehrer, wie Kinder die Serie nachspielen und sich im Anschluss an ein Gesellschaftsspiel symbolisch erschießen. In Pinneberg riefen sogar Kita-Kinder nach jeder Runde „Ich töte dich!“ zueinander.

„Das ist bedenklich. Ganz offensichtlich haben die Kinder die Serie gesehen, obwohl sie erst ab 16 Jahren freigegeben ist. Das Nachahmen zeigt, welche Wirkung die brutalen Bilder auf Kinder haben, für die sie keine Verarbeitungsmuster besitzen“, kritisiert Annette Schütze, jugendpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. „‘Squid Game‘ ist für sie besonders verstörend, da die Serie vertraute Spielsituationen mit potenziell traumatisierender Gewalt koppelt. Das normalisiert das Töten von Menschen und macht es für Kinder noch schwerer, das Gesehene als Fiktion wahrzunehmen. Alpträume, Ängste und psychische Probleme könnten die Folge sein. Eltern sollten beim Medienkonsum mit ihren Kindern daher unbedingt die Altersfreigaben beachten.“

Auch der bildungspolitische Sprecher Stefan Politze sieht eine Gefahr für die seelische Gesundheit von Kindern. Erzieher:innen und Lehrende sollten gezielt auf entsprechendes Verhalten achten und über die Serie sprechen. „Ein offener Dialog ist wichtig, um die Bilder einzuordnen. Das Beispiel zeigt aber auch, wie wichtig der richtige Umgang mit Medien ist – bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen. Deswegen setzen wir uns für mehr medienpädagogische Aus- und Weiterbildung in unseren Schulen ein und wollen gezielte Bildungsprojekte auf den Weg bringen. Die Nutzung digitaler Medien muss gelernt werden, damit jugendgefährdende Inhalte oder extremistische Fake News keine seelischen Schäden anrichten“, sagt der SPD-Bildungsexperte.

 

 

 
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