Der Kommentar zum Wunder von Osterwald

Ein Engel, der für einen kleinen Jungen in die Finsternis sprang

Von Ralph Lorenz

War es mutig und tollkühn von der Kindergärtnerin, in die Dunkelheit des unendlich tiefen Schachtes hinterherzuspringen? Ohne zu wissen, was sie da unten erwartet und wie tief sie fällt? War es schiere Verzweiflung oder gar Kopflosigkeit, auf die Gefahr hin selbst handlungsunfähig zu werden und nicht mehr helfen zu können?

Diese Fragen müssen bei allem Respekt erlaubt sein. Doch vielleicht ist die Antwort vergleichsweise einfach und gerade deshalb ergreifend. Es war möglicherweise der Mutterinstinkt, der die Kindergärtnerin aus dem St. Nicolai-Kindergarten Oldendorf zur Heldin des Tages hat werden lassen. Sie ist selbst Mutter zweier Kleinkinder. Mütter wachsen über sich hinaus, wenn es um ihre Kinder, um ihre Schutzbefohlenen geht. Da entwickeln sie die Kraft einer Löwin. Sie sind oft und unauffällig die Heldinnen des Alltages. Möglicherweise hätte jede andere Frau, die als Mutter fühlt, auch so oder ähnlich gehandelt. Was auch immer in ihr vorgegangen ist – sie wurde heute Morgen zu einem Schutzengel, wie wir ihn uns alle wünschen. Ein Engel, der für einen kleinen Jungen in die Finsternis sprang. 24 Meter tief in die Unterwelt des Osterwaldes.

 

 

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Ein Ereignis, das uns Trost gibt in einer Zeit, in der Selbstlosigkeit und Selbstaufopferung rar geworden zu sein scheinen. Die immer mehr von Egoismus und Vorteilsdenken geprägt ist. Diese Form der Selbstaufopferung gilt es erst einmal zu würdigen. Fragen nach Schuld und Verantwortung, nach Konsequenzen gar, sollten in diesem Moment erst einmal zurückstehen. Es gilt vor allem das Ergebnis der polizeilichen Ermittlungen abzuwarten. Es ist aber auch an der Zeit den anderen Helfern zu danken, die zügig zwei Menschen aus einer ausweglos erscheinenden Situation gerettet haben. Unser Dank gilt den 20 Feuerwehrkameraden vor Ort, die zielstrebig und gut ausgebildet ihren Dienst versehen und selbst immer wieder ihr Leben in die Waagschale werfen.

Und die Retter von der Feuerwehr haben mit ruhiger Hand das richtige getan

In erster Linie sind es hier die Bergretter aus Oldendorf. Kameraden für die extremsten Situationen des Feuerwehrwesens. Thomas Küllig, der zusammen mit Dirk Habenicht den Einsatz geleitet hat, machte im Gespräch mit den Weserbergland-Nachrichten.de heute Abend auf eine entsprechende Frage hin deutlich, dass  solch eine Situation noch nicht dagewesen und mit dieser speziellen Aufgabenstellung auch noch nicht geprobt worden sei. Auch wenn noch so intensiv geübt wird – jeder Einsatz ist eine neue Herausforderung auf Leben und Tod. Gleichwohl haben diese Männer mit ruhiger Hand an diesem Vormittag das Richtige getan. Erst damit haben sie aus dieser Mischung von Tragödie, Wunder und Selbstaufopferung ein Happy end werden lassen, bei dem wir heute Abend alle aufatmen dürfen.

Der Junge wurde heute zum zweiten Mal geboren

Wenn Astrophysiker und Mathematiker vor kurzem geglaubt haben das sogenannte „Gottes-Teilchen“ entdeckt zu haben, so darf an diesem besonderen Tage in Anlehnung daran von einem „Gottes-Zeichen“ gesprochen werden. In Wirklichkeit ist nichts berechenbar! Im Guten wie im Schlechten.  Landrat Rüdiger Butte will die warmherzige Erzieherin für die Niedersächsische Rettungsmedaille vorschlagen. Ich glaube, dem wird niemand widersprechen wollen.

Dem vierjährigen Jungen aber, der ausgerechnet in dieser Woche, am Donnerstag sein viertes Lebensjahr vollenden darf, sei ausnahmsweise schon heute regelwidrig gratuliert. Er ist heute mit seiner Rettung um 11 Uhr noch einmal geboren worden. In eine schönere Welt.

 
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