Sander, Treptow und Peschka haben mit ihrem energetischen Hallenbad-Sanierungskonzept die Fachwelt beeindruckt
"Bad Coppenbrügge" - warum ein kleiner Ort am Ith es bundesweit allen Kommunen gezeigt hat

Von Ralph Lorenz

Coppenbrügge (wbn).  Torsten Kellner (CDU), Anführer der Coppenbrügger  Mehrheitsfraktion, hat es auf den Punkt gebracht:  Er hieß den Minister willkommen in „Bad Coppenbrügge“. Denn der ganze Stolz der Ith-Gemeinde im Landkreis Hameln-Pyrmont, ist ihr voll saniertes  Hallenbad mit angrenzender Freibadanlage. Ein Bad, das sich gerade in dieser Jahreszeit wärmstens empfiehlt. Wegen der energetischen Finessen.

Klar, dass da der Umweltminister Hans-Heinrich Sander nach Coppenbrügge kam und das Bad als Modellprojekt lobte. Soeben aus dem südafrikanischen Durban zurück, wo die UN-Klimakonferenz um verbindliche Ziele zur Reduzierung der globalen Umweltbelastung im Kampf gegen die Erderwärmung gerungen hat, fand sich der Minister an der Front der kleinen, aber pragmatischen Schritte wieder. Es besteht kein Zweifel: Die energetische Sanierung des Coppenbrügger Hallenbades ist auch für den niedersächsischen Umweltminister persönlich ein Vorzeigeprojekt gegen Ende seiner Amtszeit geworden.

Minister, Gemeinde und Stadtwerke Weserbergland zogen an einem Strang


Eine Frage der Ehre gewissermaßen. Hier hat einfach alles gestimmt. Ein Bürgermeister, der die Chance erkannte aus einem seinerzeit hastig geschnürten Konjunkturpaket der Bundesregierung und der Landesregierung in Hannover  für seinen kleinen Ort das Beste herauszuholen, ein Gemeinderat, der  sich letztendlich durchgerungen hat, den Rettungsring eines tragfähigen Sanierungskonzeptes über das in den Unterhaltungskosten absaufende Gemeindebad zu werfen und  der Glücksfall , die Stadtwerke Hameln vor Ort zu haben, aus denen die Stadtwerke Weserbergland hervorgegangen sind. Bei letzteren war der Ort wiederum Gründungsmitglied – die erste Gemeinde, die sich zu dieser Stadtwerkegründung im Weserbergland bekannt hatte. So erwuchs aus einer Kette mutiger zielorientierter Entscheidungen ein Projekt, das nicht nur in ganz Niedersachsen, sondern auch bundesweit seinesgleichen sucht. 
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Von 70 bis 95 Prozent Primärenergieeinsparung ist die Rede, von der Wahrscheinlichkeit, dass die Blockheizkraftwerke des Bades in Verbindung mit einer örtlich aus dem Boden gestampften Biogasanlage sogar mehr Strom erzeugen als benötigt werde. Also besteht die begründete Aussicht, dass sich der unkonventionelle Aufwand zu guter letzt auch noch richtig in Cent und Euro auszahlt und neben dem Bad sogar noch die im Ort gelegene Klinik Lindenbrunn mit Wärme versorgt wird. Von der positiven Umweltbilanz ganz zu schweigen. Umweltminister Sander, Stadtwerkechefin Treptow und Gemeindebürgermeister Peschka sind die Schlüsselfiguren in Verbindung mit dem pfiffigen Architekturbüro Grobe aus Hannover und einer Handvoll ortsansässiger Landwirte, die mit ihrer angedockten Biogasanlage die Zeichen der Zeit erkannt haben.

Damit haben sich die genannten Personen zugleich ein Denkmal gesetzt. Wie sehr es aus der weitverbreiteten Phantasie- und Konzeptionslosigkeit in den Städten und Gemeinden herausragt, das zeigt eindrucksvoll eine Zahl, die Umweltminister Hans-Heinrich Sander zum Grünkohlessen im nahegelegenen Camper-Heim servierte:  Im  Zeitraum von nur drei Jahren mussten 1000 kommunale Bäder in Deutschland geschlossen werden. Und Architekt Carsten Grobe machte die Relation deutlich: In Deutschland gibt es nur insgesamt 7000 öffentliche Bäder.  Ausgerechnet der kleine, wie viele anderen Kommunen auch, mächtig verschuldete Ort Coppenbrügge hat sich diesem  Sog der Energiekosten entgegengestemmt.  Nur zwei Bäderprojekte sind in Niedersachsen aufgrund ihres schlüssigen energetischen Modernisierungskonzeptes von EU, Bund, Land und Landkreis in dieser Weise gefördert worden. Das andere war das Bad in Lüchow-Dannenberg. Das Projekt Coppenbrügge habe „allerhöchste Priorität“ genossen, versicherte Sander. Weil es sehr überzeugend gewesen sei.  In kaum eine andere Gemeinde ist der FDP-Minister so oft angereist wie in den kleinen Ort am Ith.

Und Sander hatte noch eine Zahl im Gepäck: In Deutschland kommen mehr als 400 Menschen jährlich ums Leben weil sie nicht schwimmen können. Allein in Niedersachsen seien es 68. In Coppenbrügge ist immerhin eine hochmotivierte DLRG-Ortsgruppe unter Führung von Thomas Ende am Werk, der es ebenso wie dem  Minister und dem Bürgermeister daran lag, das Badezentrum über Wasser zu halten. Hameln-Pyrmonts Landrat Rüdiger Butte hat das ganz klar als „Standortvorteil“ für Coppenbrügge erkannt. Ein Ort, in dem der Bürgermeister und seine Gemeinderäte regelmässig baden gehen – beim  alljährlichen „ProCent-Schwimmen“ der DLRG, das jeweils einem gemeinnützigen Projekt im Ort zugute kommt und sich zum Riesenfitness-Spaß entwickelt hat, der ebenfalls einmalig in ganz Niedersachsen ist. Irgendwie hat sich Coppenbrügge schon den Zusatz „Bad“ verdient…
 
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