Stabilisierung der wirtschaftlichen Situation in vielen Betrieben erkennbar

Arbeitsmarkt im Weserbergland erholt sich weiter - 2,6 Prozent weniger Arbeitslose im August

Hameln (wbn). Die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hält auch im Weserbergland an. Die Arbeitslosenzahl ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Hameln im August weiter gesunken. Gegenüber dem Juli gab es 468 beziehungsweise 2,6 Prozent weniger Arbeitslose. Das sind 453 beziehungsweise 2,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag bei 8,6 Prozent.

Der Rückgang ist eine jahresübliche Entwicklung am Ende der Sommerferien: Unternehmen gingen verstärkt in die Produktion und stellten neue Arbeitskräfte ein. Von den Einstellungen und dem Beginn von Ausbildungen profitierten die Jugendlichen, wodurch die Zahl der unter 25-Jährigen überdurchschnittlich um 180 (-8,3%) gesunken ist. Der große Anstieg der Arbeitslosenzahl dieser Personengruppe im vergangenen Monat konnte damit allerdings noch nicht vollständig abgebaut werden. Die tatsächliche Inanspruchnahme von Kurzarbeit hat sich vom Trend her gegenüber Jahresbeginn halbiert, was für eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Situation vieler Betriebe spricht.

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Das Defizit an gemeldeten Ausbildungsstellen vergrößerte sich allerdings kurz vor Ende des Ausbildungsjahres (30.09.2010): Gegenüber dem Vorjahr wurden im gesamten Agenturbezirk 170 Ausbildungsstellen weniger als im vergangenen Jahr gemeldet (-7,0%). „Der Arbeitsmarkt im Weserbergland ist auf dem Weg der Erholung, auch unter Einbeziehung der Tendenzen bei der Kurzarbeit. So liegt beispielsweise das Angebot an freien Arbeitsstellen weiterhin auf hohem Niveau. Die Zugänge sind seit Jahresbeginn gegenüber dem Vorjahr mit rund 12 Prozent deutlich gestiegen“, erläutert Ursula Rose, Vorsitzende der Geschäftsführung.

„Es zeichnen sich bereits Schwierigkeiten bei der Besetzung einiger Stellen ab. Um einem drohenden Fachkäftemangel und damit Standortnachteilen vorzubeugen, müsste sich die Ausbildungsleistung der Unternehmen deutlich steigern.“ Unterbeschäftigung:Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind1. Die Unterbeschäftigung betrug nach vorläufigen Angaben im August 22.378. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 11,0 Prozent. Weiterbildung als ein Schlüssel gegen Fachkräfteengpässe: Der Fachkräftemangel, der bereits jetzt in einigen Wirtschaftsbereichen erkennbar ist und sich aufgrund der demografischen Entwicklung weiter ausbreiten wird, ist auch eine zentrale Herausforderung für die Arbeitsagentur Hameln. Die Qualifizierung der Arbeitsuchenden bildet einen Schwerpunkt der arbeitsmarktpolitischen Aktivitäten: Im Monat August befanden sich 1.176 arbeitslose Männer und Frauen in Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung der Arbeitsagentur und der JobCenter.

Die Fortbildung von Beschäftigten in Unternehmen über spezielle Förderprogramme ist ein weiterer Schwerpunkt: 2010 wurden im Agenturbezirk Hameln bisher 348 Arbeitnehmer in 112 Unternehmen qualifiziert, zum Teil während der laufenden Kurzarbeit. In vielen Unternehmen bleibt Potential zur Weiterbildung der Beschäftigten ungenutzt. Insbesondere Frauen und ältere MitarbeiterInnen sind bei betrieblichen Fortbildungen oft unterrepräsentiert. Die drei Weiterbildungsberater der Agentur für Arbeit Hameln helfen bei der Suche und Auswahl geeigneter Bildungsmaßnahmen, sondieren Fördertöpfe, klären die individuellen Fördermöglichkeiten und unterstützen bei der Antragstellung. Die Börse “Pflege + Berufe”, die am 21. September 2010 in der Arbeitsagentur Hameln stattfindet, soll gezielt über Ausbildungs-, Beschäftigungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Gesundheitswesen und der Pflegebranche informieren. Neben arbeitslosen Menschen sollen mit dieser Veranstaltung auch Interessierte der “Stillen Reserve”, z.B Berufsrückkehrerinnen angesprochen werden.