Sie hat die riskanteste Fracht der Welt

Schwesterschiffe längst stillgelegt – ausgerechnet die 'Atlantic Osprey'  darf noch fahren

Emmerthal (wbn). Keine Doppelwand, kein zweites Antriebssystem und auch sonst scheint die 'Atlantic Osprey' für den bevorstehenden MOX-Transport wenig geeignet zu sein - so sieht es jedenfalls Tobias Darge von der 'Regionalkonferenz Grohnde abschalten'.

In einem Schreiben an den SPD-Abgeordneten Olaf Lies in dessen Funktion als Vorsitzender des Hafenauschusses im Niedersächsischen Landtag hat der Sprecher der Regionalkonferenz jetzt auf seine Sicherheitsbedenken aufmerksam gemacht. Das MOX-Transportschiff ist immerhin schon 26 Jahre alt.

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So habe der Frachter keine Doppelwand - wie es für Gefahrgüter üblich wäre. Kein Wunder, der Pott diente zuvor als Fahrzeugtransporter und ist als einziges Schiff der Nuklearflotte nicht für den Transport von radioaktiven Gütern gebaut worden. Ein zweites Antriebssystem sei ebensowenig vorhanden wie ein Querschott zum Abdichten von eindringendem Wasser. Schon in der Vergangenheit seien Schiffe deswegen in Seenot geraten oder gar untergegangen, erinnert der AKW-Kritiker Darge.

Besonders beunruhigend: Die Schwesterschiffe der 1986 in Hamburg vom Stapel gelaufenen 'Atlantic Osprey', die zuvor unter dem Namen 'Arneb' unterwegs war, seien von der INS (International Nuclear Services), einer Untergesellschaft der staatlichen Nuclear Decommissioning Authority (NDA), nach 25 Jahren auf See außer Betrieb genommen worden. Das Schiff selbst habe bereits kurz vor der Verschrottung gestanden. Neben deutschen und britischen Anti-Atom-Gruppen hätten auch französische Behörden schon Sicherheitsbedenken gegen das Schiff vorgebracht.

In seinem Brief an den Vorsitzenden forderte Darge den Hafenauschuss auf, sich dringend in einer Sondersitzung des Themas anzunehmen. Solange die Sicherheitsbedenken vorhanden sind, müsse der Transport verschoben werden. Laut einem Internet-Dienst  befand sich das Schiff heute Nachmittag noch im Hafen von Workington.