Der Gastkommentar

Euro: Love unlimited - Treueschwüre ersetzen keine konsequenten Reformen

Von Klaus-Peter Wennemann

In der vergangenen Woche gab es gleich reihenweise Loyalitätsbekundungen zum Euro. Ohne Limit werde man den Euro stützen, so die Aussagen.

Wer, wie ich auf dem Wochenmarkt war und die Kommentare des Normalbürgers verfolgt, der registriert jedoch, dass dieser zunehmend unruhig wird. Die hektische Reisediplomatie (Wann war ein US- Minister das letzte mal auf Sylt?) und das schon als unverschämt zu bezeichnende Totreden von mitdenkenden Kritikern, wie zuletzt durch den Luxenburger Eurogruppenchef Juncker, deuten darauf hin, dass es „eng“ wird. Der jetzt diskutierte Vorschlag der verstärkten Käufe von Staatsanleihen durch die europäische Zentralbank oder die Erteilung einer Banklizenz an den Rettungsfonds ESM, bedeuten im Klartext, dass man immer mehr Geld drucken will um die Krise zu beenden.

(Zur Person: Klaus-Peter Wennemann ist Stadtverbandsvorsitzender der FDP in Hameln, international aktiver Finanzexperte und war Landratskandidat der Liberalen im Weserbergland. Er gehört zu den regelmäßigen Kolumnisten der Weserbergland-Nachrichten.de Foto: FDP)

 

 

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Das wird zu Hyperinflation führen, zu sozialen Unruhen und zu Altersarmut. Kein Wunder, dass Wirtschaftswissenschaftler und vor allem die Bundesbank Sturm dagegen laufen. Dabei ist die Bundesbank immer stärker isoliert und wird auch vom deutschen Finanzminister Schäuble im Regen stehen gelassen. Derweil heißt die neue zentraleuropäische Achse Frankreich-Italien (Auch ohne Bussi!). Gemeinsam will man die einzige Kasse plündern, die noch (!) einigermaßen solide ist - nämlich die deutsche.

Dabei können nur nachhaltige Strukturreformen mit dem Ziel einer soliden Haushaltsführung den betroffenen Ländern helfen. Diese sind sehr schmerzhaft, treffen, wie immer die Ärmeren am härtesten und dauern lange. Es wird auch niemand ernsthaft bestreiten, dass die einzelnen Länder schon, zum Teil intensiv mit Reformen begonnen haben. Aber von was für einem Level aus und wie nachhaltig und konsequent.

Um die Wettbewerbsfähigkeit zügig zu verbessern, werden diese Länder, insbesondere Griechenland, nicht um eine Währungsabwertung herum kommen; aber wie soll diese im Euro praktiziert werden? Austritt aus dem Euro ist die einzige Lösung.

Die Sommerpause scheint unseren Politikern gut getan zu haben, denn ich habe schon den Eindruck, dass man jetzt verstärkt über Alternativen zum bestehenden Eurosystem nachdenkt. Zuerst war es wieder einmal die FDP, am lautesten war wieder einmal die CSU, am radikalsten die Linken, derweil Grüne und SPD die K-Frage umtreibt und der Euro zunächst auf Eis liegt.

Die Kanzlerin versucht mit einem Besuchs- und Besuchermarathon in olympischen Ausmaßen auszuloten, was geht und was nicht geht - innen- wie außenpolitisch. Ich glaube wir sind derweil schon längst in einer neuen Phase, deren Überschrift lauten könnte: Wie viel Geld muss Griechenland bekommen um freiwillig zu gehen?

Aber lassen Sie mich zum Schluss nochmals auf die besorgten und hilflosen Marktbesucher zurückkommen. Was soll man konkret mit dem eigenen Vermögen, soweit vorhanden, machen?

Mein Rat lautet: Investieren Sie in Bildung und Weiterbildung, Ihre eigene und vor allem in die Ihrer Kinder, denn das Gut kann Ihnen keiner wegnehmen und irgendwann gibt es ja das Danach.

Investieren Sie in Ihre Wohnung oder Ihr Haus. Energetische Sanierung, Dachausbau oder was auch immer, damit Sie in den nächsten Jahren hier keinen Aufwand mehr haben und vielleicht laufende Kosten sparen.

Kümmern Sie sich um Ihre private Altersvorsorge, denn besonders diese wird unter der Inflation leiden. Diversifikation heißt hier das Zauberwort. Aktien, Festverzinsliche, Gold und wenn das Vermögen größer ist, auch unterschiedliche Währungen und eine geografische Streuung. So erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass am Ende der Schaden nicht ganz so groß ist.

Und: Genießen Sie diesen wunderbaren Sommertag, denn Menschen und Werte vergehen, aber einen schönen Moment behält man ein Leben lang!

 

 
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