Turbulente Aktion und ein Reich, das niemand kennt
Sogenannter "Reichsbürger" (57) rangelt nach Verkehrskontrolle in Aerzen mit Polizeibeamten
Donnerstag 29. Dezember 2016 - Aerzen (wbn). Sein "Reich" war nicht von dieser Welt... - aber irgendwie doch polizeibekannt. Ein sogenannter „Reichsbürger“, der die Bundesrepublik Deutschland und ihre Institutionen nicht anerkennt und in einem sogenannten „Reich“ als einer Art politischer Parallelwelt glaubt weiterzuleben zu können, hat in Aerzen bei einer normalen Verkehrskontrolle der Polizei für ungewöhnliches, bundesweites Aufsehen gesorgt.
Er war nicht angeschnallt und deshalb angehalten worden. Zur Feststellung seiner Identität sollte er die Papiere herausgeben. Das verweigerte er entschieden. Die zwei Streifenbeamten gingen mit ihm kurzentschlossen zu seiner Wohnanschrift in Aerzen. Dort lief der „Reichsbürger“ zur Höchstform auf.
Fortsetzung von Seite 1
Der Aerzener verlangte von den Polizeibeamten eine „eidesstattliche Erklärung“ ab, die per Unterschrift anerkannt werden sollte. Als diese nicht darauf eingingen versuchte der Mann wegzulaufen. Die Polizeibeamten hielten den aggressiv auftretenden Mann fest und brachten ihn zu Boden. Hier wehrte er sich heftig und verletzte die Beamten. Erst durch Anlegen von Handfesseln konnten
weitere Widerstandshandlungen unterbunden werden. Eine weitere zur Verstärkung angeforderte Polizeistreife erkannte den widerborstigen 57-Jährigen schließlich als den sogenannten „Reichsbürger“ aus Aerzen.
Nachfolgend der Polizeibericht: „Zwei Polizeibeamte aus Hameln sind am gestrigen
Mittwoch, 28.12.2016, durch eine Widerstandshandlung im Rahmen einer
Identitätsfeststellung nach einer Verkehrskontrolle verletzt worden.
Die Beamten der Verfügungseinheit Hameln führten in der
Mittagszeit auf der Bahnhofstraße in Aerzen eine Verkehrskontrolle
durch. Gegen 12.50 Uhr wurde ein Pkw VW angehalten. Dessen Fahrer war
nicht angeschnallt. Zudem verstieß er gegen weitere
verkehrsrechtliche Vorschriften. Zur Fertigung einer Anzeige sollten
die Personalien des Fahrers erhoben werden. Der Mann weigerte sich
jedoch, sowohl seine Ausweispapiere vorzulegen als auch seine
Personalien mündlich zu nennen. Zur Identifizierung wurde zusammen
mit dem Betroffenen die angebliche Wohnanschrift in einem Aerzener
Ortsteil aufgesucht.
Hier verlangte der Aerzener von den Polizeibeamten eine
eidesstattliche Erklärung ab, die per Unterschrift anerkannt werden
sollte. Die uniformierten Beamten lehnten ab. Da der uneinsichtige
Mann versuchte, sich den polizeilichen Maßnahmen zu entziehen,
stellten sich die Beamten ihm in den Weg. Der zu Überprüfende
schubste die Beamten zur Seite und versuchte nun, sich endgültig der
Kontrolle zu entziehen.
Trotz Belehrung der Beamten über die Folgen weiterer Handlungen
nahm der Mann erst eine Drohhaltung ein; dann versuchte er
wegzulaufen. Die Polizeibeamten hielten den aggressiv auftretenden
Mann fest und brachten ihn zu Boden. Hier wehrte er sich heftig und
verletzte die Beamten. Erst durch Anlegen von Handfesseln konnten
weitere Widerstandshandlungen unterbunden werden.
Die zur Unterstützung herbeigerufene Streifenwagenbesatzung der
Polizeistation Aerzen erkannte den Mann wieder: es handelt sich um
einen 57-Jährigen, der den Behörden als sogenannter "Reichsbürger"
bekannt ist. Der Aerzener ist nicht mehr in Besitz von
Ausweispapieren, da er diese den Ämtern unaufgefordert
zurückgeschickt hatte. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren wegen
Widerstand gegen Polizeibeamte eingeleitet.“