Rettungswagen werden mit neuester Technik für medizinische Datenübermittlung ausgerüstet
Um den entscheidenden Herzschlag schneller: Herzdaten erreichen Sana-Klinikum noch vor Notaufnahme - Kreis führt „EKG-Telemetrie“ für Rettungsdienst ein
Hameln (wbn). Bei der Versorgung von Notfallpatienten zählt jede Sekunde. Daher ist der Gewinn von Zeit häufig ein ausschlaggebendes Kriterium für die erfolgreiche Versorgung und Behandlung von Notfallpatienten. Kurzum: Das kann Leben retten. Grund genug für die Kreisverwaltung, im Rettungsdienst eine neue Technik einzusetzen. Mittels „EKG-Telemetrie“ können ab sofort die EKG-Daten der Patienten aus dem Rettungswagen direkt auf die Intensivstation des Sana Klinikums Hameln-Pyrmont übermittelt werden.
Kardiologie-Chefarzt Dr. Hubert Topp weiß den Zeitvorsprung zu schätzen. Patienten mit akutem Herzinfarkt können aufgrund der übermittelten Daten noch schneller behandelt werden. Sana-Geschäftsführer Dr. Ralf Palland findet einmal mehr die Bestätigung, dass sein Klinikum somit die erste Adresse ist für derlei Notfall-Patienten im Weserbergland und seine hochqualifizierten Fachleute den Zeitvorsprung zu nutzen wissen. Im Sana Klinikum Hameln-Pyrmont wurde heute eine neue Technologie zur Übermittlung von EKG-Daten aus dem Rettungswagen, die „EKG-Telemetrie“, direkt auf die Intensivstation des Krankenhauses vorgestellt. Jährlich sterben ca. 85.000 Menschen in Deutschland an einem Herzinfarkt. Entscheidend bei der Behandlung von Herzinfarktpatienten ist dabei die zeitliche Komponente. Je schneller verschlossene Herzkranzgefäße in einem Herzkatheterlabor geöffnet werden können, desto höher ist die Überlebenschance des Patienten. Grundlage hierfür ist eine umfassende Diagnostik, um einen Herzinfarkt auch bereits im Frühstadium erkennen und umfassend behandeln zu können. Im Landkreis Hameln-Pyrmont ermöglicht die Einführung der EKG-Telemetrie ab sofort, bei der Diagnose Herzinfarkt entscheidende Zeit zu sparen.
(Zum Bild: Chefarzt Dr. Hubert Topp zieht das gesendete EKG aus dem Fax auf der Station heraus und weiß den Zeitvorsprung zu schätzen. Foto: Lorenz)
Fortsetzung von Seite 1
Dabei übermittelt das Rettungsdienstpersonal schon an der Einsatzstelle die EKG-Daten des Patienten direkt auf die Intensivstation des Krankenhauses. Die Kardiologen im Krankenhaus können so schon vor dem Eintreffen des Patienten die EKG-Diagnostik durchführen und für die weitere Behandlung im Notfall auch eine OP vorbereiten. „Durch diese frühe und enge Zusammenarbeit von Rettungsdienst und Krankenhaus gehen wir einen wichtigen Schritt, um die hervorragende medizinische Versorgung im Landkreis Hameln-Pyrmont in Zukunft durch Nutzung moderner Technologie weiter zu verbessern“, erläutert Gerhard von Zobeltitz, Dezernatsleiter für Ordnung, Sicherheit und Gesundheit der Kreisverwaltung die Neuerung.
Der Landkreis Hameln-Pyrmont ist in Kooperation mit der Stadt Hameln für die notärztliche Versorgung im gesamten Kreisgebiet verantwortlich. In der ersten Stufe wurden alle Rettungswagen des DRK, alle Notarzteinsatzfahrzeuge und die Intensivstation des Sana Klinikums mit der erforderlichen Technik ausgestattet. Auch der Träger des Bad Pyrmonter Bathildiskrankenhauses Pro Diako hat schon früh sein Interesse an diesem Konzept eingebracht. Dazu der Ärztliche Leiter Rettungsdienst des Landkreises Hameln-Pyrmont, Dr. Michael Rosteck: „Ziel ist nicht nur eine Datenübermittlung in die Kardiologie des Sana Klinikums Hameln-Pyrmont, sondern die flächendeckende Kooperation zwischen dem Rettungsdienst und allen angeschlossenen Krankenhäusern. Neben den Krankenhäusern werden auch die Rettungswagen der Feuerwehr Hameln in das System integriert.“