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Brandstifter, Blitze, Leichtsinn

Alle 3 Minuten ein Feuerschaden in Deutschland - und im kühlem Norden brennt es am meisten

Montag 17. Juni 2019 - Hameln / Berlin (wbn). Im Norden brennt es häufiger als im Süden Deutschlands. Warum das so ist?

„Während im Norden Brandstiftungen eine größere Rolle spielen, bereiten Blitz- und Überspannungsschäden im Süden Probleme“, sagt Oliver Hauner, Leiter Sach- und Technische Versicherung, Schadenverhütung und Statistik beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Im Schnitt kommt es in Deutschland alle drei Minuten zu einem Feuerschaden.

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In Schleswig-Holstein ist die Feuergefahr am größten. Bundesweit sind die Schäden 2018 gestiegen. Der Index für Feuerschäden liegt in Schleswig-Holstein bei 147 und damit rund 50 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Es folgen Mecklenburg-Vorpommern und Lüneburg mit Indexwerten von 135 beziehungsweise 132. Das geht aus regionalen Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor, der so erstmals die Feuergefährdung für ganz Deutschland ausgewertet hat. Dazu hat der GDV die Feuerschäden pro Regierungsbezirk und bei kleineren Ländern pro Bundesland ermittelt. Der Schadenaufwand wurde ins Verhältnis zur Versicherungssumme der Wohngebäudeversicherung im jeweiligen Regierungsbezirk gesetzt.

Deutliches Nord-Süd-Gefälle

Während im Norden die Feuergefahr am höchsten ist, geht das Risiko nach Süden hin deutlich zurück. In den bayerischen Regierungsbezirken Mittelfranken, Schwaben und Oberbayern ist die Feuergefahr im Vergleich zu den nördlichen Regierungsbezirken nur etwa halb so groß.

Unabhängig von der Region sind nach Angaben des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung Elektrizität (33 Prozent) und menschliches Fehlverhalten (17 Prozent) die häufigsten Brandursachen. Daneben gibt es aber auch regionale Unterschiede. „Während im Norden Brandstiftungen eine größere Rolle spielen, bereiten Blitz- und Überspannungsschäden im Süden Probleme“, sagt Oliver Hauner, Leiter Sach- und Technische Versicherung, Schadenverhütung und Statistik beim GDV. Häufig sind die Geschwindigkeit der Ausbreitung und die Folgen eines Feuers den meisten Menschen nicht bewusst. „Oft sind es Unwissenheit und Leichtsinn, die zur Katastrophe führen. Und die Folgeschäden eines Brandes werden unterschätzt“, so Hauner.

Die Feuergefahr in den Regierungsbezirken in Hessen (Darmstadt, Gießen und Kassel) und in Baden-Württemberg (Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg und Tübingen) liegen etwas unter dem Bundesdurchschnitt, das Saarland, Berlin und Brandenburg liegen leicht darüber. In den ostdeutschen Bundesländern liegt der Schadenindex nur in den sächsischen Regierungsbezirken unter 100. Am besten schneidet Leipzig (91) ab.

Feuerschäden werden teurer

Jährlich zählen die Wohngebäudeversicherer deutschlandweit rund 200.000 Feuerschäden - im Schnitt kommt es also etwa alle drei Minuten zu einer Schadenmeldung. Die Kosten summierten sich 2018 nach vorläufigen Schätzungen auf rund 1,2 Milliarden Euro, ein Anstieg um 150 Millionen Euro im Vergleich zu 2017. Während die Zahl der Schäden konstant blieb, erhöhte sich der  Aufwand für einen durchschnittlichen Schaden um rund 700 Euro auf geschätzt 5.730 Euro. Insgesamt leisteten die Wohngebäudeversicherer 2018 rund 6,1 Milliarden Euro.

 

 

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