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Wie geht es weiter mit dem Kulturzentrum an der Weser?

Sumpfblume in finanzieller Schieflage: Landrat will höhere Kostenbeteiligung der Stadt Hameln

Samstag 30. November 2024 - Hameln (wbn). Die Kultur- und Kommunikationszentrum Sumpfblume GmbH, kurz Sumpfblume oder „Sumpfe“, ist zum wiederholten Mal in finanziellen Schwierigkeiten. Dennoch ist der Landkreis Hameln-Pyrmont erneut bereit, gemeinsam mit der Stadt Hameln die Sumpfblume durch finanzielle Unterstützung zu erhalten. Allerdings fordert Landrat Dirk Adomat ein Überdenken der Kostenaufteilung.

Bislang haben sich die Stadt Hameln und der Landkreis Hameln-Pyrmont die Zuschüsse regelmäßig geteilt. Zuletzt lag der Zuschuss des Landkreises bei 60.000 Euro für das Jahr 2024. Mit Blick auf den aktuellen Förderantrag sieht die Vorlage der Stadt Hameln wiederum eine Teilung der beantragten 235.000 Euro vor. Diesmal steht für den Landrat allerdings eine „faire Gewichtung“ der finanziellen Beteiligung im Mittelpunkt der Verhandlungen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Landkreis der Sumpfblume das Gebäude an der Weserpromenade jahrzehntelang pachtfrei überlassen habe.

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„Ich schätze das soziale und kulturelle Angebot der Sumpfblume sehr. Auch wenn der Schwerpunkt zunehmend im städtischen Bereich liegt und eher weniger den ländlichen Raum anzieht, wird sich der Landkreis, wie in den vergangenen Jahrzehnten verlässlich an einer Unterstützung beteiligen. Allerdings streben wir für die Zukunft eine aus Sicht der Kreisverwaltung gerechtere Verteilung der Zuschüsse zwischen der Stadt Hameln und dem Landkreis an und keine Halbierung mehr“, erklärt Landrat Dirk Adomat.

Adomat will weg von 50:50-Aufteilung

Diese Gewichtung liegt nach sachlicher Bewertung des Landkreises nicht mehr wie bisher bei einem Verhältnis von 50:50. „Künftig wäre es aus meiner Sicht gerecht, wenn sich die Stadt mit 75 Prozent und der Landkreis mit 25 Prozent an dem Zuschuss beteiligt“, so der Landrat. Trotz einer angespannten Haushaltslage sei der Landkreis für das Jahr 2025 aber übergangsweise bereit, ein Verhältnis von 40 Prozent (Landkreis) zu 60 Prozent (Stadt Hameln) zu tolerieren.

Dieser Vorschlag bedeutet konkret in Zahlen: Der Landkreis gewährt für 2025 eine finanzielle Zuwendung in Höhe von 75.000 Euro. Dazu kommen erstmals fiktive Pachtzinsen für das Gebäude in Höhe von rund 32.000 Euro. Die Zuwendung steht unter dem Vorbehalt der Etatisierung in den Haushaltsplan 2025 und der Sicherung der Gesamtfinanzierung durch die Stadt Hameln sowie den Nachweis der Liquidität nebst Überprüfung des zugrunde liegenden Wirtschaftsplanes.

Sumpfblume soll tragfähiges Geschäftskonzept vorlegen

Außerdem soll die „Sumpfblume“ bis zum 30. April 2025 ein Konzept vorlegen, das neben den soziokulturellen Inhalten auch eine belastbare betriebswirtschaftliche und organisatorische Konzeption für die Bereiche Kultureinrichtung und Gastronomie beinhaltet. Die finanzielle Entwicklung beider Schwerpunkte muss jeweils zeitnah überprüft werden.

Seit September 1990 verpachtet der Landkreis die Lagerhalle auf dem Gelände der ehemaligen Nudelfabrik am Stockhof in Hameln an die Kultur- und Kommunikationszentrum Sumpfblume GmbH. Die Fläche beträgt mehr als 900 Quadratmeter. Die Gebäude gehören ebenfalls dem Landkreis. Die Abschreibungen belasten Jahr für Jahr den Kreishaushalt. Der Verzicht auf die Pachtzinsen summiert sich seit 2008 auf eine Gesamtsumme in Höhe von rund 540.000 Euro. Demzufolge müssen künftig die jährlichen Pachtzinsen in Höhe von rund 32.000 Euro in den Zuschussbedarf eingerechnet werden. Dieser kalkulierte Wert wurde mit 3,00 Euro/qm auf Basis einer Lagerhallennutzung ermittelt. Übliche Preissteigerungen sowie Wertsteigerungen durch Aus- und Umbauten wurden dabei seit 1990 nicht berücksichtigt.

Karten auf dem Tisch, Entscheidung noch offen

In der vergangenen Woche haben sich Landrat Dirk Adomat und Oberbürgermeister Claudio Griese mit weiteren Vertretern aus dem Rat- und Kreishaus auf Einladung des Landrates über die Situation der Sumpfblume und das künftige Vorgehen ausgetauscht. „Die Karten beider Verwaltungen liegen nun gewissermaßen auf dem Tisch. Unser Vorschlag wird zunächst vom Finanzausschuss am 5. Dezember 2024 öffentlich erörtert. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Politik dazu positioniert und welche Entscheidungen letztlich vom Hamelner Rat bzw. vom Hameln-Pyrmonter Kreistag getroffen werden“, so Adomat.

 

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