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Der Vergleichsvorschlag des Richters im ersten Zivilprozess lief ins Leere
Erlebniswelt Renaissance - jetzt können sie alle was vor Gericht erleben...


Hannover/Hameln (wbn). „Erlebniswelt Renaissance“ – jetzt können sie erst recht was erleben, die Macher des Prestigeprojektes im Hamelner Hochzeitshaus und an den anderen sechs Standorten entlang der Weser.  Denn nun beginnt die Aufarbeitung vor Gericht bei einem vielgelobten Projekt, das zu einer spektakulären Millionenpleite im Weserbergland geführt hat.  Heute war erster Verhandlungstag in einem damit verbundenen Zivilprozeß.


Insolvenzverwalter Stephan Höltershinken wollte am ersten Prozesstag im Landgericht Hannover 36.000 Euro von einem der ehemaligen Geschäftsführer der Erlebniswelt Schadenersatz einfordern. Carsten Bartsch soll einen Betrag in dieser Höhe völlig zu Unrecht an seinen Vorgänger Thomas Gersmeier ausbezahlt haben. Und zwar für Beratungen, die dieser angeblich niemals geleistet haben soll. Das könnte nach Mauscheleien klingen. Der beklagte Geschäftsführer sah die Sache allerdings ganz anders. Aus seiner Sicht war der Geldbetrag eine Art Abfindung. Und dafür musste nichts geleistet werden. Der Richter versuchte es heute in eineinhalbstündiger Verhandlung mit einem Gegenvorschlag.
Fortsetzung von Seite 1

Er schlug 12.000 bis 16.000 Euro Schadenersatz als Vergleich vor, was der Insolvenzverwalter Höltershinken wiederum abgelehnt hat. Das garantiert die Fortsetzung des Prozesses und die Aussicht auf die Anhörung verschiedener Zeugen, die auch sonst Licht ins Dunkle bringen könnten. Vom Vorgängerkollegen des Geschäftsführers Bartsch bis zum Hameln-Pyrmonter Landrat Rüdiger Butte, der erst nach diesem Desaster ins Amt kam und die Notbremse ziehen musste.

Am 10. Februar soll es vor der Wirtschaftskammer in Hannover jedenfalls weitergehen. Die Staatsanwaltschaft befasst sich seit gut drei Jahren mit der „Erlebniswelt Renaissance“, die bundesweit auf ganz andere Art Schlagzeilen gemacht hat, als ursprünglich gedacht. Unrealistische Besucherprognosen in Verbindung mit einer von technischen Pannen gespickten Umsetzung paarten sich mit Dilettantismus und erzeugten allgemeines Gespött. Im Nachhinein wussten es aber auch alle besser. Bei der juristischen Aufarbeitung des Desasters, in das mehrere Landkreise involviert sind und in dem es um viel verbratene Fördergelder aus EU- und Landestöpfen geht, wird noch viel Wasser die Weser hinunterfließen.
 

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