Bei Unterrichtsvorbereitung versehentlich krebserregenden Stoff freigesetzt

Chemikalienunfall am Hamelner Schillergymnasium - mehrere Schulklassen evakuiert

Hameln (wbn). Chemikalienunfall im Hamelner Schillergymnasium: Bei der Vorbereitung einer Unterrichtsstunde hat eine Studienrätin eine Glasflasche mit einer zunächst unbekannten Substanz versehentlich in die Brüche gehen lassen.

Die Flüssigkeit wurde später als krebserregend erkannt.  Vorsorglich wurden etliche Schulklassen evakuiert. Nachfolgend der Polizeibericht von heute Nachmittag: „Am 22.03.2012, um 09.45 Uhr, ist im Hamelner Schiller-Gymnasium in der Gröninger Straße ein Großeinsatz von Feuerwehr, Notärzten, Rettungsdiensten und Polizei ausgelöst worden.

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Eine Studienrätin, die in einem Nebenraum der Biologieräume einen Versuch für den Unterricht vorbereitete, hatte versehentlich eine Glasflasche mit einer Flüssigkeit zu Boden gestürzt. Nach Hinzuziehung des Sicherheitsbeauftragten der Schule wurde der Raum abgesperrt. Auch wurden die Schüler und Schülerinnen aus den beiden neben liegenden Biologieräumen und drei weiteren Klassenräumen evakuiert.  Nach gemeinsamer Überprüfung der ausgetretenen Flüssigkeit von Schule und Rettungskräften wurde der Stoff als Sudan III (C22H16N4O) in einer Spirituslösung in einer Menge von 200 ml analysiert.

Der Stoff Sudan III allein wurde zunächst als krebserregende Substanz eingestuft. Von den Rettungskräften unter Leitung von Kreisbrandmeister Frank Wöbbecke und Stadtbrandmeister Andreas Zerbe wurde der ausgetretene Stoff in Schutzkleidung aufgenommen und in ein Sicherheitsbehältnis verbracht. Vier Lehrer wurden vorsorglich im Hamelner Klinikum untersucht. Es wurden keine Gesundheitsschäden festgestellt. Schüler und Schülerinnen sind mit der Substanz nicht in Berührung gekommen. Die betroffenen Räumlichkeiten bleiben bis zu einer Begutachtung durch den TÜV gesperrt, sagte Oberstudiendirektor Andreas Jungnitz im Rahmen einer gemeinsamen Lagebeurteilung. Der Unterricht wurde nach abschließender Beurteilung aller Verantwortlichen von Schule und Rettungsdiensten lediglich kurzfristig unterbrochen und in allen anderen Klassenräumen fortgesetzt.“

Anmerkung eines Lesers zu dem im Wortlaut wiedergegebenen Polizeibericht: Andreas Zerbe ist nicht der Stadtbrandmeister von Hameln, er ist der Leiter der Hauptberuflichen Wachbereitschaft. Gerhard Rathing ist der Stadtbrandmeister von Hameln.