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Logistische und personelle Herausforderung
Beim zweiten MOX-Transport waren 1.400 Polizisten im Einsatz - Polizeivize Buskohl: Unser Konzept ist aufgegangen


Oldenburg/Grohnde (wbn). Gut 1400 Polizisten waren zur Sicherung des MOX-Brennelemente-Transportes von Nordenham nach Sellalfield auf deutschem Boden im Einsatz. Das geht aus einer Wochenendbilanz des Polizeivizepräsidenten Dieter Buskohl aus Oldenburg hervor.


Er sprach von einer logistischen und personellen Herausforderung für seine Polizeidirektion Oldenburg, zeigte aber deutliche Zufriedenheit über den Einsatzverlauf.  Nachfolgend die Darstellung der Oldenburger Polizei zu den Abläufen in Nordenham, wo das Schiff aus Sellafield eintraf und  der Situation am Zielort in Grohnde, wo die Demonstranten drei Tage lang mehre Protestcamps eingerichtet hatten: "Die Sicherung von zwei MOX-Transporten innerhalb von acht Wochen - das ist ebenso eine personelle wie logistische Herausforderung für die Polizeidirektion Oldenburg!" bilanzierte der Gesamteinsatzleiter, Polizeivizepräsident Dieter Buskohl. "Unser Konzept ist auch bei diesem Einsatz voll aufgegangen.

(Zum Bild: Auf den letzten Metern: Gegen Mitternacht fährt dieser MOX-Lkw dem Kernkraftwerk entgegen - direkt am Protestcamp vorbei. Mit seinem Einbiegen in das Zufahrtstor ist auch der Polizeieinsatz weitgehend beendet. Foto: Darge)

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Durch das besonnene und umsichtige Verhalten der Einsatzkräfte konnte der polizeiliche Auftrag umfassend erfüllt werden", so Buskohl weiter. Begleitet von zahlreichen Protesten wurden am Sonntag, 18.11.2012, Behälter mit MOX-Brennelementen auf zwei Spezialfahrzeugen vom RoRo-Anleger in Nordenham (Landkreis Wesermarsch) zum Kernkraftwerk Grohnde (Landkreis Hameln-Pyrmont) transportiert. Der Transport erfolgte zunächst mit einem Spezialschiff, der "Atlantic Osprey", vom englischen Hafen Workington in der Nähe von Sellafield zum Midgard-Hafen nach Nordenham. Bereits mit Eintritt in das deutsche Küstenmeer begann die polizeiliche Begleitung durch Boote der Wasserschutzpolizei. Die Fahrt der "Atlantic Osprey" wurde durch das Greenpeace-Schiff "Beluga II" von der Wesermündung bis zum RoRo-Anleger begleitet. Taucher, die von der "Beluga II" in das Fahrwasser gelangt waren, führten mehrere Transparente mit sich.

Die Fahrt der "Atlantic Osprey" wurde durch diese Aktion jedoch nicht beeinträchtigt. Neben dieser Aktion auf hoher See verschafften sich drei Greenpeace-Aktivisten auf bisher unbekannte Weise unberechtigt Zutritt zum Anleger und erklommen eine Krantraverse. Dort entrollten sie ein weiteres Transparent, bevor sie durch Einsatzkräfte der Polizei aus der Traverse geborgen werden konnten. Nach der Bergung wurden die Aktivisten in Gewahrsam genommen und nach erfolgter Personalienfeststellung entlassen. Gegen alle drei wurden Ermittlungsverfahren wegen Hausfriedensbruch eingeleitet.Des Weiteren wurde ein von Robin-Wood-Aktivisten errichtetes Hindernis, ein sogenannter Tripod ("Dreibein"), auf der Zuwegung zum RoRo-Anleger durch Polizeikräfte entfernt. Im Bereich des Hafens Nordenham demonstrierten zeitweise bis zu 200 Personen.

Die Proteste verliefen insgesamt friedlich und behinderten die Durchführung des Transportes nicht. Im Bereich des Kernkraftwerkes Grohnde kam es seit Freitag zu Protesten von Umweltaktivisten. In einem Protestcamp nahe des KKW Grohnde hielten sich zeitweise bis zu 50 Personen, die ca. 40 Traktoren mitführten, auf. Diese wurden u. a. für zahlreiche Blockaden der Zufahrten zum KKW genutzt, konnten aber zeitnah beseitigt werden, so dass der Transport gegen Mitternacht  das Gelände des KKW erreichte.

Im weiteren Umfeld des KKW wurden im Laufe des Sonntages weitere ca. 250 Demonstranten festgestellt, die sich an mehreren friedlichen Aktionen beteiligten. Kurz vor der Einfahrt des zweiten Transportfahrzeuges auf das Gelände des KKW Grohnde gelang es einem Aktivisten, sich kurzfristig unter dem Fahrzeug anzuketten.

Die Ankettaktion konnte nach kurzer Zeit von Polizeikräften gelöst werden. Neben Einsatzkräften der Polizeidirektion Oldenburg waren an diesem mehrtägigen Einsatz Kräfte der Wasserschutzpolizei, der Polizeidirektion Göttingen, der Zentralen Polizeidirektion aus Hannover und Einsatzkräfte der Wasserschutzpolizeien der anderen Küstenländer (HH, HB, MV und SH) beteiligt. Die Gesamtanzahl der polizeilichen Einsatzkräfte beläuft sich auf rund 1400 Beamtinnen und Beamte.
 

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