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Ein Turm-Restaurant ohne Aussichten - das Schicksal des Bismarck-Wirtes

Von Ralph Lorenz und Frank Weber 13. Oktober 2014 - Hameln (wbn). Der Bismarckturm in Hameln, von Baumwipfeln umsäumt ist gerade jetzt im Herbst ein lohnendes Ausflugsziel für Wanderer im Weserbergland. Von 240 Bismarcktürmen sind heute noch 173 vorhanden. Bismarcktürme wurden seit 1868 zu Ehren des ersten deutschen Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck deutschlandweit und auch in den Kolonien erbaut. Doch die Idylle ist auch ein Fluch, nicht nur um den Fürsten ist es still geworden. Auch die Bismarcktürme scheinen aus der Zeit gefallen zu sein.

Und mit ihnen so manche Waldgaststätte, wie hier in Hameln. Sie ist seit kurzem geschlossen.  Das Bismarckturm-Restaurant musste Insolvenz anmelden. Die Weserbergland-Nachrichten.de hatten vor Tagen davon berichtet. Dahinter verbirgt sich auch die Tragödie eines Wirtsehepaares, das extra aus Franken nach Hameln gezogen war und sich mit diesem Bismarckturm-Restaurant der Erfüllung eines lang gehegten Traumes sehr nahe sah. Mit zunächst deftiger Küche mit fränkischen Schmankerln glaubte das Ehepaar Lidel Hameln um eine kulinarische Attraktion bereichert zu haben. Doch schon im April diesen Jahres mussten die Wirtsleute erkennen, dass sie mit ihrem gastronomischen Latein am Ende waren.
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Der Turm zugewachsen und deshalb im Dornröschenschlaf, das Restaurant mit seiner Wiedereröffnung eines der bestgehütetsten Geheimnisse an der Weser. Nicht jeder Koch, der am Herd seinen Mann steht, ist auch ein Werbeprofi. Deshalb hatten die Lidels eigentlich eine rettende Idee. Sie wandten sich an die drei Starköche von VOX - und die kamen dann auch. Die prominenten Herrschaften waren beeindruckt von den Fähigkeiten des Waldrestaurant-Kochs. Weniger überzeugte sie jedoch dessen Eigendarstellung. In Sachen Werbung und Marketing machten die Pächter vieles falsch und räumten das auch ein. Die Vox-Rückendeckung im Frühjahr sorgte für Auftrieb. Plötzlich kamen die Gäste - selbst von weit her. Doch dann schlug das Schicksal erneut zu. Der ohnehin durch mehr als 18 Operationen gestresste Koch wurde erneut schwer krank. Er konnte nicht in der Küche in erforderlichem Maße präsent sein - von da an ging's wieder bergab. So ist das Bismarckturm-Restaurant auch mit einer unternehmerischen Tragödie verbunden. Die Lidels haben wirklich alles versucht ihr Bestes zu geben. Doch die Krankheit von Wolfgang Lidel war stärker und seine Frau Kathrin, ganz auf sich gestellt, überfordert. Die Weserbergland-Nachrichten.de hatten im Frühjahr gleich nach der erfolgreichen Vox-Ausstrahlung mit den Wirten gesprochen und wollten zu einem späteren Zeitpunkt noch Biergarten-Aufnahmen machen. Doch soweit kam es nicht mehr. Die Oktoberfest-Saison fand ohne die Lidels statt. Der jetzige Bericht berücksichtigt die WBN-Archivaufnahmen aus dem April diesen Jahres.