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Um der Diskussion mit seiner Ehefrau zu entgehen:
Mann (33) gibt vor, Opfer eines Raubüberfalls geworden zu sein – dabei hatte er das Geld in der Spielhalle verzockt

Mittwoch 5. August 2015 - Bockenem (wbn). Pleite und jede Menge Ärger am Hals: Ein 33 Jahre alter Mann aus Bockenem im Kreis Hildesheim hat in der Nacht zum Dienstag einen bewaffneten Raubüberfall vorgetäuscht, weil er zuvor 100 Euro in einer Spielhalle verzockt hatte, sich aber kritischen Nachfragen seiner Ehefrau entziehen wollte.

Er sei von zwei auffallend dunkelhäutigen Unbekannten mit einem Messer überfallen worden, gab der 33-Jährige bei der Polizei zu Protokoll. Tatsächlich hatte der Mann auch eine stark blutende Schnittverletzung an der Hand, doch die hatte sich der Lügenbold wohl – versehentlich – selbst zugefügt.

 

 

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Wie sich während der Ermittlungen herausstellte, war der 33-Jährige nämlich auch für mehrere zerstochene Autoreifen an der Tillyschanze verantwortlich. Damit konfrontiert gestand er schließlich alles.

Der 33-Jährige hat nun nicht nur das Spiel im Casino verloren, sondern auch das Lügen-Glücksspiel mit der Polizei. Gegen ihn wird wegen Vortäuschens einer Straftat und in vier Fällen von Sachbeschädigung ermittelt.

 

Nachfolgend der Polizeibericht aus Hildesheim:

„In der Nacht zum 04.08.2015, gegen 00.45 Uhr, ging bei der Polizei in Bad Salzdetfurth der Notruf eines 33-jährigen Mannes aus Bockenem ein. Er gab an, kurz zuvor in Bockenem in der Danziger Straße, Ecke Vogesberg von zwei unbekannten Tätern mit auffallend dunkler Hautfarbe überfallen und seiner Barschaft in Höhe von ca. 100,- Euro beraubt worden zu sein. Dabei hätten ihn die Unbekannten mit einem Messer, ähnlich einem Küchenmesser, bedroht und an der Hand verletzt. Tatsächlich hatte der Mann eine stark blutende Schnittverletzung an der rechten Hand, die im Krankenhaus in Seesen mit einem Stich genäht werden musste.

Bei seiner polizeilichen Vernehmung am Dienstagmorgen (04.08.2015) verstrickte sich das angebliche Opfer zunehmend in Widersprüche. Schließlich gab er zu, das Geld, das er erst am Tag zuvor vom Familienkonto abgehoben hatte, im Verlauf des Abends in einer Spielhalle in Bockenem verzockt zu haben. Um den kritischen Nachfragen seiner Ehefrau auszuweichen, habe er sich die Geschichte vom Überfall ausgedacht.

Noch während der Ermittlungen gingen bei der Polizei in Bockenem die ersten Strafanzeigen wegen Sachbeschädigung ein. In der Nacht von Montag auf Dienstag waren im Bereich der Straße Tillyschanze in Bockenem die Reifen mehrerer Kraftfahrzeuge zerstochen worden. Damit konfrontiert, gab der 33-Jährige schließlich zu, auch für diese Taten verantwortlich zu sein. Bisher sind vier Fälle von Sachbeschädigungen in diesem Zusammenhang bei der Polizei bekannt geworden. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass es noch weitere Geschädigte gibt. Diese werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Auf den glücklosen Spieler kommen jetzt mehrere Strafanzeigen wegen Vortäuschens einer Straftat und Sachbeschädigung zu.“

 

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