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Endstation Autohof Porta:
Flüchtling (21) will auf Lkw-Ladefläche illegal von Belgien nach England mitfahren – doch der Brummifahrer ändert die Route und fährt nach Deutschland

Donnerstag 22. Oktober 2015 - Porta Westfalica (wbn). Was für eine Geschichte. Beim Versuch, im Frachtraum eines Lkw illegal von Belgien nach England mitzufahren, ist ein 21 Jahre alter irakischer Flüchtling letztlich auf einem Autohof in Porta Westfalica gestrandet.

Der slowakische Trucker war mit einer Lebensmittel-Ladung aus Bremen in Belgien angekommen und wollte nach England weiterfahren, als offenbar gleich mehrere Flüchtlinge auf die Idee kamen, von ihm unbemerkt in seinen Kühl-Anhänger einzusteigen. Während einer Kontrolle auf einem Parkplatz zog die belgische Polizei dann neun Personen aus dem Laderaum – nur einer blieb unentdeckt.

 

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Das Problem: Weil die Lebensmittel danach aus hygienischen Gründen nicht mehr nach England ausgeliefert werden konnten, bekam der Lastwagenfahrer ein neues Ziel, um die Ware dorthin zur Vernichtung zu bringen. Statt in das Vereinigte Königreich ging es deshalb wieder zurück nach Deutschland…

 

Nachfolgend der detaillierte Polizeibericht aus Minden:

„Bei dem Versuch versteckt auf einem Lkw-Anhänger über Belgien illegal nach England zu gelangen, ist ein aus dem Irak stammender 21-jähriger Mann auf dem an der A2 liegenden Autohof in Porta Westfalica (Kreis Minden-Lübbecke) gestrandet. Zeugen hatten am Mittwochabend Klopfgeräusche aus dem Sattelauflieger gehört und den 50-jährigen slowakischen Fahrer informiert. Die verständigte Polizei öffnete daraufhin den verplombten Anhänger und entdeckte den 21-Jährigen. Nach einer ärztlichen Untersuchung wurde der Mann zunächst zur Polizeiwache nach Minden gebracht. Mit Hilfe der Feuerwehr wurde der mit Lebensmittel beladene Frachtraum erfolglos nach weiteren Personen abgesucht. Eine Vernehmung des für eine irische Spedition tätigen Fahrers brachte schließlich Licht in die Angelegenheit.

Demnach hatte der 50-Jährige von Skandinavien kommend am Dienstag in der Nähe von Bremen die Ladung übernommen und sollte sie laut Auftrag in England abliefern. Am Abend legte er auf einem  Großraumparkplatz in Belgien die erforderliche Pause ein. Am Mittwochmorgen überprüften belgische Sicherheitskräfte wie üblich die dort stehenden Lkws. Da sie dabei nach Angaben des 50-Jährigen zahlreiche in den Laderäumen versteckte Personen festnahmen, überprüfte der Mann die Verplombung an seinem Fahrzeug. Da er Auffälligkeiten feststellte, machte er die Einsatzkräfte darauf aufmerksam. Die entdeckten laut Aussage des Fahrers neun Personen, welche in der Nacht unbemerkt in seinen Laderaum geklettert waren, um so nach England zu gelangen.

Da aus hygienischen Gründen die Lebensmittel nicht mehr ausgeliefert werden konnte, wurde der Mann beauftragt die Ladung zur Vernichtung nach Langenhagen bei Hannover zu bringen. Auf dem Weg dorthin machte der Fahrer gegen 20 Uhr Rast in Porta Westfalica.

Vermutlich war es dem 21-jährigen Iraker gelungen, sich bei der Kontrolle in Belgien vor den dortigen Beamten zwischen der Ladung zu verstecken. Das sich die Fahrtroute des Lkw zwischenzeitlich änderte, ahnte der junge Mann offenbar nicht.

Noch in der Nacht nahmen die heimischen Ermittler über das Bundeskriminalamt Kontakt mit ihren Kollegen in Belgien auf. Der Fahrer konnte später seine Fahrt fortsetzen. Der 21-Jährige wird nach Abschluss der polizeilichen Überprüfungen dem Ausländeramt überstellt.“

 

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