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Ein Fenster in die Vorzeit geht unter die Haut

Zwischen Waldelefant und Nashorn: Die frühen Fußspuren von Menschen in Niedersachsen

Freitag 12. Mai 2023 - Schöningen / Hannover (wbn). Es lohnt sich für kurze Zeit die Augen zu schließen und in die Vergangenheit zu reisen. Zurück ins Paradies der Vorzeit: Waldelefanten, Nashörner stapfen in der urwüchsig grünen Landschaft – und dazwischen die Spuren dreier aufrecht gehender Wesen. Der leibhaftigen Vorfahren des Menschen! Waren es Jäger? Und all das vor 300.000 Jahren vor unserer Haustür in Niedersachsen. In Schöningen.

Ein internationales Forschungs-Team der Universität Tübingen und des Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment hat in Schöningen im Landkreis Helmstedt zwischen Waldelefanten- und Nashornspuren drei menschliche Fußspuren entdeckt. Die Spuren gewähren einen spektakulären Einblick in die Welt des Homo heidelbergensis, der als älterer Vorläufer des Neandertalers gilt.

 

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Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs: „Der Fund der Spuren von Frühmenschengruppen zeigt ein weiteres Mal, was für ein Schatz die Fundstelle Schöningen für die Wissenschaft ist. Durch die besondere geologische Situation ist sie ein Fenster in die Frühzeit menschlichen Lebens und ermöglicht Momentaufnahmen der Alltagssituation von vor 300.000 Jahren. Den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gratuliere ich herzlich zu diesem großartigen Erfolg! Die Spuren zeigen, wie wichtig es ist, die Forschungs- und Vermittlungsarbeit in Schöningen fortzuführen und weiterzuentwickeln.“

Die Fundstelle am Rande des Helmstedter Tagebaus in Schöningen hat schon für viele sensationelle Entdeckungen gesorgt. Am bekanntesten sind die ältesten Jagdwaffen der Welt, die 1994 bis 1998 ausgegrabenen Schöninger Speere. Sie sind die ältesten vollständig erhaltenen Holzwaffen der Menschheitsgeschichte.

Erstautor der Studie ist der Senckenberg-Stipendiat Dr. Flavio Altamura, Grabungsleiter ist Dr. Jordi Serangeli von der Universität Tübingen. Finanziert wird die in enger Zusammenarbeit zwischen dem Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment und dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege entstandene Arbeit vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie von der Universität Tübingen.

 

 

 

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