Wenn gute Worte gute Zinsen tragen

Bürgerrechtler Gauck erhielt in Buchhagen 5000 Euro für seinen Verein gegen das Vergessen

Buchhagen/Bodenwerder (wbn). Auch das Zuhören bei einer guten Sache kann für sich genommen schon wieder Gutes bewirken.  Wie bei dem Vortrag des international angesehenen Bürgerrechtlers Joachim Gauck bei den „Mittensdorfs“ in Buchhagen auf Einladung der Bürgerstiftung Weserbergland, der Stiftung Sparkasse Bodenwerder und der Dewezet geschehen.

Der Erlös des Gauck-Vortrages zum Thema „Freiheit – Verantwortung – Gemeinsinn“ war für dessen Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.“ gedacht und erbrachte 5000 Euro. Gut 400 Besucher waren zu dem Vortrag kurz vor dem Tag der Deutschen Einheit gekommen, der am 3. Oktober  zum Gedenken an den Fall der Mauer stattfindet. Der gebürtige Rostocker Theologe hat die dramatischen, aber friedlichen Ereignisse an vorderster Front und besonders intensiv miterlebt. So trat er in Buchhagen vor allem als Zeitzeuge auf, berichtete von der Ohnmacht eines ganzen Volkes gegenüber dem SED-Regime hinter dem „Eisernen Vorhang“, der zum Schluß immer löchriger wurde.

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Der Theologe und Publizist Gauck kämpft heute gegen ein doppeltes Vergessen. Gegen die Verdrängung der nationalsozialistischen Verbrechen in der Nazi-Zeit und gegen die Vergesslichkeit und Verharmlosung in Bezug auf die politische Verfolgung gegenüber Andersdenkenden in der DDR-Diktatur.  Und die Methoden der politischen Verfolgung und Agitation in beiden Regimen auf deutschem Boden waren verblüffend ähnlich. Gauck: „Nur die Fahnen hatten gewechselt“.  (Zum Bild: 5000 Euro Veranstaltungserlös für einen guten Zweck: Vorstandsvorsitzender Friedrich-Wilhelm Kaup von der Sparkasse Weserbergland mit Gastredner Joachim Gauck und Frank Werner, Chefredakteur der Dewezet bei der Übergabe des symbolischen Schecks.). Foto: Lorenz