Die Veränderungen im Linienangebot
Zuschussbedarf im öffentlichen Personennahverkehr erheblich gestiegen - die Konsequenzen zum Fahrplanwechsel
Hameln (wbn). Eine gute und eine schlechte Nachricht: Ein noch dichteres Angebot auf einigen Buslinien im Weserbergland - andererseits entfallen letzte Fahrten in den späten Abendstunden mangels erkennbaren Bedarfes. Dies sind einige der Veränderungen im Linienangebot des Öffentlichen Personennahverkehrs zum Fahrplanwechsel am 1. September!
Im vergangenen Jahr ist der Zuschussbedarf der VHP aber auch der KVG stark gestiegen. Ursache hierfür sind insbesondere die gesunkenen Fahrgastzahlen, Tariferhöhungen bei den Löhnen und Gehältern sowie der Anstieg des Dieselpreises. Um den öffentlichen Nahverkehr weiterhin attraktiv zu gestalten, lassen sich die gestiegenen Kosten für Dieselkraftstoff nicht 1:1 an die Fahrgäste weitergeben. Aufgrund günstiger Jahres- und Monatskarten ist im Jahr 2011 der durchschnittliche Fahrpreis pro beförderten Fahrgast lediglich um 5 Cent gestiegen, während die Kosten pro Fahrgast um 16 Cent gestiegen sind.
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Folge ist ein stetig wachsender Zuschussbedarf, dem aber aufgrund der angespannten Haushaltslage der öffentlichen Kassen Grenzen gesetzt sind. Aber auch die Folgen des demografischen Wandels sind für die Unternehmen zunehmend spürbar. So ging die Zahl der verkauften Schülerzeitfahrkarten im vergangenen Schuljahr um 350 zurück und auch im kommenden Schuljahr ist einem zusätzlichen Nachfragerückgang um rund 300 Schülerzeitfahrkarten zu rechnen, Fahrgeldeinnahmen, die unwiederbringlich fehlen. Hinzu kommt, dass an bestimmten Tagen und zu bestimmten Tageszeiten auf einzelnen Linien immer weniger und zeitweise überhaupt keine Fahrgäste mehr in den Bussen sitzen. Um auf die gesunkene Nachfrage angemessen zu reagieren, haben die Unternehmen des, Öffentlichen Personennahverkehrs in den zurückliegenden Monaten umfangreiche Fahrgastzählungen auf diesen Linien vorgenommen und die Ergebnisse den Aufsichtsgremien zur Beratung vorgelegt. Ziel der Beratung war es, öffentliche Zuschüsse aus Steuergeldern sinnvoll an den Stellen einzusetzen, an denen auch ein spürbarer Bedarf an einem Nahverkehrsangebot besteht. Daher wird es mit dem kommenden Fahrplanwechsel zum 1. September eine moderate Anpassung des Fahrplanangebotes bei den stark defizitären Linien geben.
Überblick über die wichtigsten Änderungen:
Auf den Linien 28, 34, 37, 44 und 71 entfallen die letzten Fahrten in den Abendstunden.
Die Fahrtenpaare auf den Linien 15, 18, 23, 27, 34, 37, 44, 51 und 71 werden samstags nicht mehr angeboten. Darüber hinaus hat die Stadt Bad Münder beschlossen, die Öffis nicht mehr mit der Bedienung des Deisterhangs zu beauftragen.
Auf den Linien 20, 30, 40/520 und 91 wird aufgrund der großen Nachfrage am Samstagnachmittag das Angebot verdichtet. Zudem gibt es einzelne Korrekturen im Verkehrsgebiet, über die weitere Informationen in den Fahrplanbroschüren erfolgen.
Die Fahrplanbroschüren werden deshalb dieses Jahr bereits vier Wochen vor Fahrplanwechsel bei den Vorverkaufsstellen der Öffis ausliegen. Anfang August werden zudem die Fahrpläne der einzelnen Linien als pdf-Dateien zum Download zur Verfügung stehen.