Vogelkundler entdeckt Fall von Tierquälerei an einem einsamen Kiessee im Weserbergland

Grausame Qual: Seltene Sumpfschildkröte verbeißt sich in Angelhaken von Fischwilderern

Meinbrexen/Schäferhagen (wbn). Jetzt wird sich die Polizei in Holzminden unbekannte Fischwilderer angeln! Sie hatten unberechtigt Köder ausgelegt und damit eine seltene Sumpfschildkröte an den Angelhaken bekommen.

Für das unter Naturschutz stehende Tier eine furchtbare Quälerei.  Die Sumpfschildkröte konnte mit einer Notoperation gerettet werden. Nachfolgend der Polizeibericht aus Holzminden: Ein ungewöhnlicher Fall von Tierquälerei und Fischwilderei sowie Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz beschäftigt derzeit die Ermittler des Polizeikommissariats Holzminden. In einem Kiessee bei Meinbrexen hat ein noch unbekannter Fischwilderer unrechtmäßig mehrere Angelleinen mit Haken und Ködern ausgelegt. An einer der Angelleinen hatte sich eine Schildkröte verbissen und den kompletten Haken bereits verschluckt. Einem Vogelkundler, der die Vogelwelt am dem ausgebeuteten Kiessee ständig beobachtet, waren am späten Freitagnachmittag mehrere Angelleinen auf einer Kiesbank am Rande des Sees aufgefallen, die mit Haken und Ködern versehen, in dem See ausgelegt waren.

(Zum Bild: Die verletzte Sumpfschildkröte mit dem verschluckten Angelhaken. Foto: Polizei)

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Beim Einholen der Angelleinen stellte er fest, dass sich an einem der Köderhaken eine Schildkröte verbissen hatte. Nachdem die Einsatzkräfte des Polizeikommissariats Holzminden verständigt waren, gelang es nach umfangreichen Telefonaten, die Schildkröte in eine Tierklinik nach Northeim zu transportieren, wo es erfolgreich gelang, die Schildkröte von dem bereits verschluckten Haken zu befreien. Der "Europäischen Sumpfschildkröte" geht es zwischenzeitlich nach der Operation wieder gut. Die unter Naturschutz stehende Schildkröte wurde bereits mehrfach durch den Ornithologen in der Vergangenheit gesehen und seit mindestens einem Jahr beobachtet. Auch den Winter hatte die in Freiheit lebende Schildkröte offensichtlich gut überlebt. Wie die Sumpfschildkröte ursprünglich zu dem Gewässer gelangen konnte, ist bisher nicht geklärt. Die Ermittler des Polizeikommissariats Holzminden haben gegen die derzeit noch unbekannten Fischwilderer ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.