Der betagte Tourist wurde heute Morgen auf der Straße aufgegabelt
Panikattacke! Erst verschluckte ihn ein Maisfeld, dann die Nacht - ein 77-Jähriger irrt bis zum Morgengrauen durch das Weserbergland
Schorborn/Holzminden (wbn). Eine sogenannte Panikattacke war der Auslöser für das ziellose Umherirren eines 77-jährigen Touristen aus Norwegen. In Schorborn (Kreis Holzminden) verschluckte ihn ein Maisfeld, dann irrte er durch einen ihn völlig unbekannten Wald - und das in finstrer Nacht bis zum Morgengrauen. Es muss der Horror gewesen sein.
Großfahndung der Polizei mit Hubschrauber und Wärmebildkamera! Doch diese musste abgebrochen werden. Es war die Mitarbeiterin eines Seniorenheimes, die den Mann zufällig am Wegesrand stehen sah und seinem Irrweg ein Ende bereiten konnte. Hier der Bericht der Holzmindener Polizei: "Entscheidend trug die Rundfunkdurchsage dazu bei, dass am heutigen frühen Morgen ein vermisst gemeldeter 77-jähriger norwegischer Tourist unverletzt aufgegriffen werden konnte.
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Den Mann hatte am gestrigen Abend in fremder Umgebung eine so genannte "Panikattacke" ergriffen und er war durch ein Maisfeld in Schorborn im Wald verschwunden. Durch die Ausstrahlung der genauen Personenbeschreibung im Wege der "Rundfunkfahndung" erkannte ihn am heutigen Morgen eine Verkehrsteilnehmerin auf der Umgehungsstraße der Bundesstraße 64 in Höhe Abzweigung "Pipping", kümmerte sich um den Mann und benachrichtigte die Polizei.
Der Norweger, der mit einer befreundeten Familie aus Schorborn aus dem Norwegenurlaub mit in den Solling gereist war, hatte vermutlich ihm verordnete Medikamente nicht oder nicht regelmäßig eingenommen, so dass ihn - bedingt durch die völlig fremde Umgebung - eine "Panikattacke" ereilte, die ihn dazu brachte, in Schorborn durch ein Maisfeld zu laufen und anschließend im Wald zu verschwinden. Unmittelbar nach Bekanntwerden des Sachverhaltes, begann die Polizei mit Beamten aus Stadtoldendorf und Holzminden sowie Kräften der freiwilligen Feuerwehr aus Schorborn, den Mann zu suchen. Der Polizeihubschrauber "Phoenix 93", ausgestattet mit einer Wärmebildkamera, unterstützte die Suche nach dem Vermissten.
Mit Eintritt der Dunkelheit musste die Suche im Wald in der angelegten Form jedoch abgebrochen werden und beschränkte sich auf das Abfahren der Waldwege rund um Schorborn. Da aber von der Polizei gleichermaßen auch die Suche nach dem 77-jährigen Norweger über eine Rundfunkdurchsage veranlasst wurde, konnte am heutigen Morgen, gegen 6:15 Uhr, eine Bedienstete des Seniorenheimes am Pipping in Holzminden, auf der Fahrt zur Arbeitsstelle, den Mann entdecken. Er hielt sich auf der Umgehungsstraße der B 64 in Höhe Abzweigung Pipping auf. Offensichtlich war der Mann während der gesamten Nacht von Schorborn bis zum Auffindeort herumgeirrt."