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Vorerst alles im Griff

Niedersachsens Gesundheitsministerin Reimann (SPD): Der Fall Uetze hat deutlich gemacht, dass die Meldeketten verlässlich funktionieren

Aus Hannover berichtet  Ralph L o r e n z

Sonntag 1. März 2020 - Hannover / Uetze (wbn). Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) war die Erleichterung anzusehen. Bei dem ersten in Niedersachsen festgestellten Fall einer Coronavirus-Infektion ist im Krisenmanagement bislang alles richtig verlaufen.

Und das in vorbildlicher Weise. Der betroffene 68 Jahre alte Patient in Uetze – Region Hannover - hat seinen Hausarzt angerufen und eben nicht gleich die Praxis aufgesucht. Und dieser Arzt hat den Patienten auch zuhause untersucht und dort eine Probe entnommen.

 

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Dann wurde die Probe umgehend in ein Labor geschickt. In diesem Fall war es ein Privatlabor in Göttingen, mit dem der Arzt ohnehin routiniert zusammenarbeitet. Das Göttinger Labor hat dann zügig die Coronavirus-Gefahr erkannt und die Infektion verlässlich bestätigt.

Damit sind alle Risiken eines fehlerhaften Ablaufes vermieden worden, der ein zusätzliches Ansteckungspotential geschaffen hätte. Carola Reimann: „Der Fall Uetze hat deutlich gemacht, dass die Meldeketten verlässlich funktionieren.“ Somit gibt es in ganz Niedersachsen vorerst nur einen Einzelfall eines nachgewiesenen Coronavirus. Es gibt also noch keine sogenannte dynamische Lage wie in dem bevölkerungsreichen Nachbarland Nordrhein-Westfalen oder in Italien. Der „Patient Nummer 1“ hat sich übrigens in Italien aufgehalten und dort höchstwahrscheinlich infiziert.

Als er nach seiner Rückkehr mit einem sächsischen Reiseunternehmen Atembeschwerden feststellen musste, hat er zeitnah den Telefon-Kontakt mit der Arztpraxis auf genommen. „Bleiben Sie ruhig, aber achtsam“, lautet der Rat von Landesgesundheitsministerin Reimann an die Niedersachsen. Zu dieser Achtsamkeit gehört auch die vorsorgliche Absage eines Schützenballs im Raum Uetze. Offensichtlich ist der erste Coronavirus-Patient aus Niedersachsen ein Schützenbruder. Die Behörden versuchen nunmehr seine Kontakte in der Heimat zurückzuverfolgen um weitere Risiken auszuschließen.

Reimann: „Die Kontaktnachverfolgung ist im Moment das wichtigste Ziel“. Noch ist von einem übersichtlichen Feld die Rede. Reimann hatte sich heute Mittag in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in Hannover zusammern mit Regionspräsident Hauke Jagau und Medizinern zu dem ersten Coronasvirus-Fall in Niedersachsen geäußert. Laut Jagau gibt es in der Region Hannover neun Verdachtsfälle, bei 900 Grippefällen im Raum Hannover. Auch das muss in Relation gestellt werden. Nicht jeder Hustenanfall ist ein Coronavirus-Symptom. Für besorgte Niedersachsen ist gleichwohl ein Bürgertelefon unter 0800 7313131 eingerichtet worden. Es kann heute ab 13 Uhr in Anspruch genommen werden.

 

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