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Schwerer Missbrauchsverdacht auch gegen Auslands-Bischof Stehle

Manche Priester, die für "Fidei Donum" unterwegs waren, sind nicht nur ein "Geschenk des Glaubens" gewesen

Mittwoch 15. Dezember 2021 - Hildesheim (wbn). „Fidei Donum“ - „Geschenk des Glaubens“ heißt das Missionswerk, dem der einstige Auslands-Bischof Stehle als Geschäftsführer vorgestanden hat. Jetzt erscheint die Namensgebung geradezu zynisch, denn „Fidei Donum“ und sein Geschäftsführer Stehle spielen auch eine zwielichte Rolle bei der Vereitelung von Strafverfolgungen gegen Priester, die unter Missbrauchsverdacht gestanden haben.

Stehle soll diese nach Südamerika versetzt und somit der deutschen Gerichtsbarkeit entzogen haben. Er habe Namen der Tatverdächtigen vertuscht. Auch Zahlungen an diese. Es gibt ein Schreiben, das diese Vertuschungsabsicht zu erkennen gibt. Doch es wird noch dramatischer.

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Stehle soll nicht nur das Hintertürchen geöffnet haben für Tatverdächtige, die sich an ihren Schäfchen vergangen haben.  Er soll auch selbst missbraucht haben. Jedenfalls haben sich Betroffene an Antje Niewisch-Lennartz gewendet, die als Obfrau die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals im Bistum Hildesheim überwacht. Stehle war immerhin ein Mann mit großer Reputation, war der Südamerika-Vertraute von Papst Johannes Paul II.

Und wurde 1994 sogar für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen, den dann allerdings Jassir Arafat erhalten hat. In einem offenen Brief an den Vorsitzenden der Katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, verlangt Antje Niewisch-Lennartz nunmehr Aufklärung. Auf der Homepage der Arbeitsgruppe "Wissen teilen - Hildesheim" wird das Schreiben veröffentlicht. Die Juristin war Justizministerin in Niedersachsen.

 

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