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Der Gastkommentar

Vom Euro zur Drachme? Nun ist bei der Griechenlandkrise „Softlanding“ angesagt

Von  Klaus-Peter W e n n e m a n n

Immer mehr setzt sich bei Politikern, aber auch in der Bevölkerung die Einsicht durch, dass Griechenland den Euro aufgeben muss. Das was namhafte Experten, darunter die Spitzenvertreter der deutschen Geldpolitik bereits seit längerem fordern und dafür reihenweise ihre Posten räumten, findet nun endlich eine breite Mehrheit. Noch nicht im Bundestag, aber in der Bevölkerung.

Erinnert sei ausdrücklich daran, dass Philipp Rösler bereits vor Monaten mit Weitsicht und großer Verantwortung einen „Plan B“ gefordert hat und für die berechtigte Forderung nach Vorbereitungen zu einer geordneten Staatsinsolvenz mächtig Prügel bezog. Hoffentlich haben sich die hierfür kompetenten Beamten und Entscheidungsträger in unserem Staat nicht von der unqualifizierten und teilweise populistischen Medienschlacht gegen Rösler davon abschrecken lassen, über diesen Plan nachzudenken, denn wir werden ihn jetzt bald brauchen. Ein solcher Plan muss neben den gewaltigen technischen Aufgabenstellungen einer Rückkehr zur Drachme auch die Zukunft Griechenlands und seiner Menschen im Auge haben und natürlich die zwischenzeitlich aufgebauten Schutzwälle zu den weiteren Problemländern, besonders Portugal, ständig auf ihre Festigkeit überprüfen.

(Zum Autor dieses Gastbeitrages: Klaus-Peter Wennemann war Landratskandidat der FDP im Landkreis Hameln-Pyrmont und ist seit kurzem FDP-Stadtverbandsvorsitzender in Hameln. Er schreibt regelmässig Exklusiv-Beiträge für die parteipolitisch unabhängigen Weserbergland-Nachrichten.de Foto: Wennemann)

 

 

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Die Kapitalmärkte sind bereits auf einen solchen Schritt vorbereitet, angeblich stehen auch schon viele Investoren bereit, um nach einem klaren Schnitt in Griechenland zu investieren.

Europa sollte sich auch weiterhin um eine Verbesserung der Verwaltung in Griechenland kümmern.

Ich gehe auch davon aus, dass es noch ein letztes „Grosses Feilschen“ gibt - nämlich um die Abschiedsprämie.

Hier werden alle, die EZB, private Gläubiger und natürlich alle Steuerzahler in der EU kräftig in die Tasche greifen müssen. Besonders vor dem Hintergrund der zwischenzeitlich in Griechenland zu beobachtenden politische Tendenz, hin zu extremistischen Parteien, muss dieses Paket dann aber zweckgebunden sein mit dem Ziel Investitionen zu unterstützen, die Arbeitsplätze schaffen.

Auch sollte man den Griechen eine langfristige Perspektive mit sehr klaren Zielen nennen, die ihnen eine Rückkehr zum Euro erlaubt. Ob die Griechen dieses nach den Erfahrungen der letzten Monate dann noch wollen, ist eine ganz andere Frage.

Solidarität mit den Griechen bedeutet für mich ihnen die Würde wiederzugeben mit eigener Kraft wettbewerbsfähig zu werden und nicht als Dauerbittsteller und Almosenempfänger Europas zu leben.

Auch habe ich nicht vergessen, was uns Politiker bei der Aufgabe der DM versprochen haben: Einen sicheren und stabilen Euro.

Wenn die Bundeskanzlerin heute sagt, dass, wenn der Euro scheitert, Europa scheitert, verkürzt sie nicht nur die sozialen und kulturellen Gemeinsamkeiten und die europäische Geschichte auf eine Währungsfrage, sie verkennt auch die Realität. Oder gehören Norwegen, das Vereinigte Königreich und Russland nicht mehr zur europäischen Familie?

 

 

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