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Seine Fingerabdrücke auf dem Beuteschiff haben ihn verraten:

Pirat aus Somalia gefasst - Er wollte seinen Anker in Deutschland auswerfen

Freitag, 20. März 2015 – Hannover (wbn). Bei einer Grenzkontrolle hat die Polizei einen italienischen Reisebus „geentert“ - das Überraschende: Sie hat einen Seeräuber von Bord geholt. Die Polizisten haben ihn mit gefälschtem italienischen Pass erwischt: Er stammt aus Somalia und hat in Deutschland vor Anker gehen wollen.

Tatsächlich war der Mann einer der berüchtigten Seepiraten, die die Handelsschifffahrt unsicher machen. Er hinterließ Fingerabdrücke auf dem Schiff „Marida Marguerite“. Sie wurden ihm jetzt zum Verhängnis. Das Schiff war vor fünf Jahren von somalischen Piraten gekapert worden. Dabei verlangten sie im Austausch mit der gefangen genommenen Besatzung ein Lösegeld in Millionenhöhe.

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Dieses Verbrechen hat den Somalier nunmehr eingeholt als er sich schon an einem vermeintlich sicheren Ufer glaubte. Die Polizei hat den exotischen Fang dem Haftrichter vorgeführt. Der sich seitdem in Untersuchungshaft befindet. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück und das Landeskriminalamt ermitteln gegen den mutmaßlichen Seepirat, der längst nicht so schmerzhaft „befragt“ wird wie die Geisel-Opfer auf dem Schiff, die von den Piraten brutal gefoltert worden sind.

Nachfolgend der Polizeibericht: „Es ist bereits der dritte Fall, bei dem die akribische Spurensuche der niedersächsischen Ermittler am Horn von Afrika zum Erfolg führte. Am 13.03.2015 kontrollierten Beamte der Bundespolizeiinspektion Rosenheim im Bereich des Grenzübergangs Kiefersfelden einen italienischen Reisebus und seine Insassen. Dabei überprüften sie auch einen somalischen Staatsbürger, der für seine Einreise einen offensichtlich total gefälschten italienischen Fremdenpass benutzte. Im Rahmen der sich anschließenden erkennungsdienstlichen Behandlung wurde festgestellt, dass seine Fingerabdrücke bereits registriert waren. Sie stammen von der Marida Marguerite, die vor fünf Jahren von somalischen Piraten entführt wurde. Der mutmaßliche Seepirat wurde dem Haftrichter vorgeführt und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück und das Landeskriminalamt Niedersachsen untersuchen nunmehr die konkreten Umstände des Spurenfundes. Die Ermittlungen dauern an.

Zum Hintergrund der Schiffsentführung Marida Marguerite: Das Schiff wurde von einer Reederei betrieben, die in Haren/Ems ansässig ist. Es hatte einen Wert von ca. 25 Millionen $ (Dollar). Der Wert der Ladung (Benzol und Öl) betrug ca. 10 Millionen $; auf dem Schiff befanden sich 22 Besatzungsmitglieder. Das Schiff wurde von den Piraten mit Raketen und Maschinengewehren beschossen und dann geentert. Während der Dauer der Geiselnahme, die sich von Anfang Mai 2010 bis zum 27. Dezember 2010 hinzog, wurden die Besatzungsmitglieder in kaum zu schildernder Weise fürchterlich gequält. Mehrfach wurden Scheinhinrichtungen durchgeführt. Einzelne Besatzungsmitglieder wurden stundenlang und grausam gefoltert. Das Schiff wurde erst freigegeben, nachdem ein Lösegeld in Höhe von mehreren Millionen Dollar über dem Schiff abgeworfen worden war.“

 

 

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