„Kommissar Schwarz“ erzählt wieder Räuberpistolen am Telefon:
Falscher Polizist setzt Frauen unter Druck und versucht Bankdaten auszuspionieren
Donnerstag 25. Juni 2015 - Minden (wbn). Schon wieder die dreiste Telefon-Masche und schon wieder gibt sich ein Unbekannter als „Kommissar Schwarz“ aus. Die potentiellen Opfer: Wie immer Senioren jenseits der 60 Jahre.
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Erst vor wenigen Wochen hatte ein Unbekannter im Kreis Nienburg offenbar gezielt Senioren angerufen und sich nach deren Wertsachen im Haus erkundigt. Sein benutzter Alias: „Kommissar Schwarz“ (die Weserbergland-Nachrichten.de berichteten).
Nachfolgend der Polizeibericht aus Minden:
„Ein Unbekannter, der sich am Telefon als Polizist aus Bückeburg ausgab, hat am Mittwochabend versucht die Vermögensverhältnisse und die Kontodaten von mindestens drei Mindener Bürgerinnen auszuspionieren. Die angerufenen Frauen im Alter von 64 bis 85 Jahren ließen den Betrüger allerdings abblitzen.
Der vermeintliche Beamte stellte sich zunächst am Telefon vor und gaukelte den Frauen ähnlich klingende Geschichten vor. So berichtete er in einem Gespräch, dass er von der Kripo sei. Er bat die Angerufene, sie möge ihre Türen verriegeln, da die Polizei die Straßen um ihr Haus gleich sperren würde. Ihre Anschrift habe man aus einem sichergestellten Notizbuch eines Kriminellen entnommen. Als die Frau auf die anschließenden Fragen zu ihren Vermögensverhältnissen nicht einging, drohte ihr der Unbekannte. Mit Sätzen, wie: "Sie stehen unter Eid und müssen Aussagen" oder "Wir brechen ihre Tür auf", versuchte der Betrüger die Frau unter Druck zu setzen. Die ließ sich aber nicht beeindrucken, sondern unterrichtet die "richtigen" Polizisten in Minden.
Einer anderen Frau spielte "Polizeioberkommissar Schwarz" sogar vor, dass aus einem Notizbuch hervorginge, dass sie heute Nacht umgebracht werden solle. Ihr Name stünde an erster Stelle. In einem weiteren Fall versuchte er einer Frau glaubhaft zu machen, dass bei ihr in der Nacht eingebrochen würde. Diese Information habe man einem Adressbuch entnommen. Auch hier versuchte er vergebens an die Kontodaten seines Opfers zu gelangen.
Die Polizei Minden kennt eine derartige Betrugsmasche seit Jahren. Da weitere, gleich gelagerte Anrufe im Kreisgebiet nicht ausgeschlossen werden können, warnen die Beamten eindringlich davor, persönliche Daten am Telefon preiszugeben. Vielmehr sollte das Telefonat beendet und umgehend die Polizei in Kenntnis gesetzt werden. Die drei Betroffenen aus Minden haben dies vorbildlich getan, lobt die Polizei das Verhalten der Frauen.“