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Nächste schwere Gewalttat gegen eine Frau im Weserbergland:
Algerier schlägt 36-jährige Migrantin und entführt ihren Sohn – Dreijähriger wird in der Nacht noch in einer hannoverschen Flüchtlingsunterkunft aufgefunden

Freitag, 25. November 2016 – Hessisch Oldendorf (wbn). Schon zum zweiten Mal innerhalb einer Woche macht die Gewalt gegen Frauen Schlagzeilen im Landkreis Hameln-Pyrmont: Denn am heutigen Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“ wurde bekannt, dass ein 22-jähriger Algerier eine 36-jährige Frau ins Gesicht geschlagen und anschließend ihren 3-jährigen Sohn entführt hat. Die Darstellungen in einer örtlichen Tageszeitung, nach denen die Frau an den Haaren durch mehrere Straßen gezogen wurde, konnte Polizeisprecher Jens Petersen gegenüber den Weserbergland-Nachrichten.de nicht bestätigten. Der entführte Sohn wurde bereits in der Nacht in der Flüchtlingsunterkunft in der Hannoverschen Roesebeckstraße aufgefunden und der Mutter übergeben.

Die Fahndung nach dem Kind und dem 22-jährigen Algerier blieb bis zur Nacht erfolglos. Immer wieder durchkämmten Hannoversche Polizisten die Flüchtlingsunterkunft des 22-jährigen. Nach einem Hinweis durchsuchten die Beamten die Unterkunft erneut gegen 23.30 Uhr in der Nacht und fanden den 3-Jährigen wohl auf in einem der Unterkunftsräume. Nach dem 22-jährigen Mann aus Algerien wird weiterhin gefahndet.

 

 

Fortsetzung von Seite 1

 

Nachfolgend der Polizeibericht aus Hameln:

„Am Mittwoch, 23.11.2016, gegen 17.45 Uhr, wurde über Notruf eine häusliche Gewalt zum Nachtteil einer Frau in Hess. Oldendorf gemeldet. Die alarmierten Einsatzkräfte trafen in der Schillerstraße vor einem Mehrfamilienhaus auf eine völlig aufgelöste Frau (36) mit blutverschmiertem Gesicht. Eine Kommunikation mit dem Opfer war aufgrund der nicht vorhandenen Deutschkenntnisse sehr schwierig. Aus den Hilferufen "Child, Child" mussten die Einsatzkräfte entnehmen, dass sich ein Kind in Gefahr befinden könnte und traten die verschlossene Tür zur Wohnung der 36-Jährigen auf. Personen befanden sich nicht in der Wohnung.

Da ein geeigneter Dolmetscher nicht zur Verfügung stand, musste ein Nachbar die wenigen Wortfetzen des Opfers übersetzen. Daraus ergaben sich ein dürftiger Sachverhalt und der konkrete Verdacht, dass ein 22-jähriger Mann aus Hannover die 36-Jährige geschlagen und im Gesicht schwer verletzt hatte. Außerdem soll der 22-Jährige den 3-jährigen Sohn des Opfers gegen den Willen der Mutter mitgenommen haben, wobei anzumerken ist, dass der 22-Jährige nicht der leibliche Vater des Jungen ist. Die verletzte Frau wurde vor Ort vom Rettungsdienst untersucht, wollte aber nicht in ein Krankenhaus transportiert werden.

Die Polizei leitete Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und des Verdachtes einer Kindesentziehung ein. Sowohl der mutmaßliche Täter als auch das Kind wurden zur Fahndung ausgeschrieben.

Der 22-Jährige bewohnt eine Flüchtlingsunterkunft in Hannover-Linden. Die Unterkunft wurde in den Abendstunden mehrmals von Beamten des Polizeikommissariats Hannover-Ricklingen aufgesucht; weder Mann noch Kind konnten angetroffen werden. Als gegen 23.30 Uhr die Beamten nach einem Hinweis die Unterkunft erneut aufsuchten, konnte zumindest der 3-Jährige friedlich und gut gelaunt in einem der Unterkunftsräume angetroffen und in Obhut genommen werden. Der mutmaßliche Täter ist wahrscheinlich kurz zuvor aus der Unterkunft geflüchtet und wurde bislang nicht angetroffen. Nach ihm wird weiterhin gefahndet.

Noch in der Nacht konnte das Kind der Mutter übergeben werden. Am nächsten Morgen wurde die Mutter erneut von Beamten der Polizeistation Hess. Oldendorf aufgesucht. Im Beisein einer Dolmetscherin sollte die 36-Jährige detaillierter zum Sachverhalt befragt werden und ihr Gesundheitszustand überprüft werden. Die Beamten entschieden sich aufgrund der massiven Gesichtsverletzungen zur Anforderung eines Rettungswagens, der die Mutter in eine Klinik transportierte.

Sowohl das Opfer als auch der mutmaßliche Täter stammen aus Algerien und sind als Flüchtlinge nach Deutschland eingereist. Während die Frau in einer kommunal zugewiesenen Wohnung in Hess. Oldendorf wohnt, ist der Mann in einer Flüchtlingsunterkunft in der Hannoverschen Roesebeckstraße untergebracht. Beide pflegten in der Vergangenheit partnerschaftliche Kontakte.

Die Ermittlungen und polizeilichen Maßnahmen dauern an.“

 

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