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Polizeidirektion Göttingen legt Unfallstatistik vor:

Weniger Verkehrstote und Schwerverletzte auf Straßen in Südniedersachsen

Freitag, 17. März 2017 – Südniedersachsen (wbn). Weniger Verkehrstote und ein Rückgang der Schwerverletzten verzeichnet die Polizeidirektion (PD) Göttingen im vergangenen Jahr. Dies belegt die Verkehrsunfallstatistik, die die PD Göttingen, zu der die Polizeiinspektionen Hameln-Pyrmont/ Holzminden, Nienburg/ Schaumburg, Northeim/ Osterode, Hildesheim und Göttingen gehören, nun vorlegte.

Insgesamt kamen auf den Straßen in Südniedersachsen 10,8 Prozent weniger Menschen ums Leben. Damit fällt die Zahl der bei Verkehrsunfällen Getöteten um 8 Personen auf nunmehr 66 Unfalltote. Die Zahl der Schwerverletzten fällt von 1.015 im Jahr 2015 auf 952 im Jahr 2016. Das entspricht einem Minus von 6,3 Prozent. „Eine unserer Kernaufgaben ist es, Verkehrsunfälle mit getöteten und schwerverletzten Menschen zu verhindern. Das ist uns im vergangenen Jahr zum Teil gut gelungen. Wir können uns auf diesem Ergebnis aber nicht ausruhen. Jeder dieser einzelnen Verkehrsunfälle ist mit menschlichen Schicksalen verbunden. Und genau das verpflichtet uns zur Intensivierung polizeilicher Verkehrsüberwachung“, sagte Polizeipräsident Uwe Lührig.

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Trotzdem verzeichnete die PD Göttingen einen leichten Anstieg der Gesamtunfallzahlen um 1,1 Prozent auf nun 33.302 Verkehrsunfälle im Jahr 2016. Außerhalb geschlossener Ortschaften verloren 39 Personen ihr Leben, was einem Rückgang von 33,3 Prozent entspricht, allerdings stieg die Zahl der Schwerverletzten um 2 Personen auf nun 513.

Risikogruppen

Kinder unter 15 Jahren

Im Jahr 2016, wie auch im Vorjahr, wurden erfreulicherweise keine Kinder unter 6 Jahren durch einen Verkehrsunfall getötet. Im Alter zwischen 6 und 14 Jahren waren es allerdings drei Kinder. 59 Kinder dieser Altersgruppe wurden im Straßenverkehr 2016 schwer verletzt und damit ein Kind weniger als im Vorjahr.

Junge Erwachsene

Im Jahr 2016 verloren 6 junge Menschen ihr Leben im Straßenverkehr. Einer weniger als im Vorjahr. 161 „Junge Erwachsene“ und somit 18 weniger, wurden im Jahr 2016 schwerverletzt. Insgesamt bedeutet dieses einen erfreulichen Rückgang von 10,2 Prozent. Etwa 16,4 Prozent (167) der bei Verkehrsunfällen getöteten oder schwer verletzten Personen stammen aus dieser Risikogruppe. Bei einem Anteil von etwa 8 Prozent an der Gesamtbevölkerung sind die jungen Fahranfänger nach wie vor überproportional unfallbeteiligt. Rund 59 Prozent der getöteten oder schwer verletzten jungen Kraftfahrer haben den Unfall auch selbst verursacht.

„Die Polizeidirektion Göttingen wird sich in ihrer Verkehrssicherheitsarbeit weiterhin verstärkt auch dieser Risikogruppe widmen, denn wir nehmen nicht hin, dass fast jeden zweiten Monat auf den Straßen ein junger Mensch stirbt. Anschnallen, Fuß vom Gas, Handy aus der Hand und kein Alkohol bzw. Drogen am Steuer. Das sind Verhaltensweisen, die Leben retten“, führt Uwe Lührig aus.

Senioren ab 65 Jahren

Die Anzahl der getöteten und schwerverletzen Verkehrsteilnehmer in der Altersgruppe ab 65 Jahren ist im Vergleich von 2016 zum Jahr 2015 um 29 Prozent gesunken. 20 Menschen über 65 Jahre kamen 2016 ums Leben (2015 = 21). Damit nimmt diese Altersgruppe einen Anteil von rund einem Drittel an der Gesamtzahl der getöteten Verkehrsteilnehmer ein. 141 Senioren wurden im vergangenen Jahr 2016 schwerverletzt; im Jahr 2015 erlitten 206 Personen dieser Altersgruppe schwere Verletzungen im Straßenverkehr (- 46 Prozent). 56 Prozent dieser Altersgruppe haben den Unfall im Jahr 2016 selbst verursacht (2015 = 43 Prozent). Unsere Gesellschaft wird immer älter - somit nimmt auch zwangsläufig die Gruppe der am Straßenverkehr teilnehmenden Senioren zu. „Durch Angebote wie „Fit im Auto oder Göttinger Senioren machen mobil - Sicher ans Ziel“, möchten wir eine zukünftige, aktive Verkehrsteilnahme unterstützen. Ich appelliere an die Senioren die Angebote wahrzunehmen und eigenverantwortlich bestehende Einschränkungen der Verkehrsteilnahme zu kompensieren. Damit folgen wir auch den Empfehlungen des diesjährigen Verkehrsgerichtstages“, so der Polizeipräsident.

Motorradunfälle

Im Jahr 2016 wurden 16 Kraftradfahrer getötet (2015 = 11). Das sind 24,2 Prozent der insgesamt Getöteten. Dabei resultierten fünf der tödlichen Verkehrsunfälle mit Krafträdern unter 125 ccm (Leichtkrafträder, Kleinkrafträder oder Mofa). Das entspricht 31 Prozent. 226 Kraftradfahrer wurden schwer verletzt. 2015 waren es noch 211 (+ 7,1 Prozent). 77 der Schwerverletzten nutzen dabei ein Kraftrad unter 125 ccm (34 Prozent). „Krafträder haben einen besonderen Reiz. Gleichzeitig bergen sie aber auch besondere Gefahren. Ihnen fehlt die „Knautschzone“. Besonders gefährlich wird es jedoch, wenn technische Veränderungen an den Fahrzeugen vorgenommen wie z.B. Leistungssteigerungen. Wir haben 2016 für die Polizeidirektion Göttingen eine Spezialisierte Kontrollgruppe Krad eingeführt. Die besonders geschulten Kontrollbeamten überprüfen u.a. technische Veränderungen an den Kraftfahrzeugen. Wenn nötig, erfolgt die Stilllegung eines veränderten Kraftrades, ausschließlich um Unfälle zu vermeiden. Wir wollen Leben retten“, so Uwe Lührig.

Verkehrsunfallfluchten

Innerhalb der PD Göttingen ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg der Verkehrsunfallfluchten um 4,7 Prozent auf 7.123 festzustellen. Die Zahl der Verkehrsunfallfluchten mit Personenschaden ist hingegen rückläufig – um 2.6 Prozent auf 310. Die Aufklärungsquote liegt bei 56,1 Prozent. „Das unerlaubte Entfernen vom Unfallort ist kein Bagatelldelikt! Neben einem empfindlichen Strafmaß bedeutet sie in aller Regel auch den direkten Entzug der Fahrerlaubnis. Oftmals bleibt der Geschädigte bei fehlendem Versicherungsumpfang auf den Kosten sitzen und das kann weitreichende Folgen haben. Ich appelliere daher an jeden Zeugen einer Verkehrsunfallflucht - melden sie sich über 110. So erhöhen wir das Entdeckungsrisiko“, so der Polizeipräsident abschließend.

 

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