Der Kommentar
Jawohl Frau Karliczek, gerade das flache Land und auch das Weserbergland braucht 5G bis zur Milchkanne!
Von Ralph Lorenz
Ausgerechnet die Bundesforschungsministerin – wie war doch gleich nochmal ihr Name ?– sagt, es werde nicht gleich an jeder Milchkanne eine 5-G-Mobilfunkversorgung gebraucht. Toll wenn ein Kabinettsmitglied – ach ja, Karliczek, Anja, heißt sie und ist von der CDU – so forsch daherredet und wirklich nicht weiß, wovon die Rede ist. Nämlich von ihrem ureigenen Fachgebiet. Der Technologie, der IT-Gegenwart.
Als Merkels Ministerin für Bildung und Forschung erweist sich Anja Karliczek damit als Fehlbesetzung. Sie bräuchte ja nur mal ihre Kollegin aus dem Landwirtschaftsministerium in Niedersachsen befragen bevor sie in die Bütt steigt. Die ist viel bekannter als sie. Ja, die Barbara Otte-Kinast aus Bad Münder.
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Und diese weiß nur zu gut, dass die Landwirtschaft in Niedersachsen ohne leistungsfähiges Internet aufgeschmissen ist. Diese Ministerin hat mit ihrem Mann einen modernen Milchviehbetrieb (Achtung: Milchkanne Frau Karliczek!) und nicht nur für sie ist das leistungsfähige 5-G-Mobilfunknetz lebensnotwendig, damit die Bauern ihre Technik auf Smart-Farming-Niveau nutzen können und international wettbewerbsfähig bleiben. Wenn's um das Mobilfunknetz geht am Zukunftsstandort Deutschland heißt es: Volle Kanne!
Möglicherweise ist schon jetzt die Landwirtschaft die Branche in Deutschland deren Digitaltechnik in Verbindung mit Satelliten-Fernerkundungssystemen die fortschrittlichste in Deutschland und in Europa ist. Landwirte senden jetzt schon Fotos einer Ackerpflanze zu einem Server und bekommen umgehend präzise Informationen zum Düngebedarf direkt an die Krume geliefert. Binnen weniger Minuten.
Das geht so schnell, das reicht gerade Mal um mit dem Smartphone vom Acker aus in die Weserbergland-Nachrichten.de-Schlagzeile zu gucken und wieder zurück zu switchen.
Also im Klartext Frau Karliczek: Wer so redet wie Sie hat sich im Jahrhundert verirrt und sollte sich im Bundeskabinett in dieser Position vom Acker machen.
An diesem Montag wird in Berlin über die 5-G-Zukunft entschieden. Und es geht auch um das sinnvolle „nationale Roaming“.
Die Bundesregierung hat sich von den Mobilfunkanbietern schonmal über den Tisch ziehen lassen – und damit der Rest der Republik.
Das darf sich nicht wiederholen! So lassen sich die Verbraucher in Deutschland nicht wieder melken und gleichzeitig mit leeren Versprechungen abspeisen.
In Schottland gibt’s schnelles Internet übrigens in jedem Kuhstall! Bis zum Euter. Weil die intelligent sparen.