Ichthyosaura alpestris ist der Lurch des Jahres
Vorsicht: Amphibienwanderungen! Auch der Bergmolch ist unterwegs
Dienstag 5. März 2019 - Hildesheim (wbn). Die Zeit der „Amphibien-Wanderungen“ steht unmittelbar bevor. Insbesondere Erdkröten und Grasfrösche, aber auch Kamm-, Teich- und Bergmolche gehören zu den „Wanderern“.
Autofahrer sollten in den kommenden Wochen an Straßenabschnitten mit Krötenwarnschildern bitte besonders aufmerksam sein. An der Sorsumer Straße in Höhe des Hildesheimer Waldes, am Steinberg - Zufahrt zum Wildgatter/ Kupferschmiede - und an der Egloffsteinstraße in Marienrode werden auch in diesem Jahr Amphibienzäune errichtet.
(Zum Bild: Ein Bergmolch - der Lurch des Jahres 2019. Foto: DGHT, A. Meyer)
Der Bergmolch ist als farbenprächtigster Schwanzlurch Europas ist in diesem Jahr übrigens von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) zum „Lurch des Jahres 2019“ gewählt worden. Er zählt noch zu den häufigsten einheimischen Amphibienarten, in der Roten Liste Deutschlands wird die Art derzeit als „ungefährdet“ eingestuft. Allerdings zeigt der langfristige Bestandstrend auch in Deutschland einen mäßigen Rückgang innerhalb der vergangenen fünfzig Jahre. Vor allem durch die Zerstörung seiner Lebensräume, den Straßenverkehr und eine für ihn ungeeignete Bewirtschaftung der Wälder ist der Bergmolch gefährdet und nach dem Bundesnaturschutzgesetz und der Bundesartenschutzverordnung „besonders geschützt".
Der Bergmolch – wissenschaftlich Ichthyosaura alpestris – kommt in mehreren Unterarten ausschließlich in Europa vor. In Deutschland ist er in den meisten Bundesländern fast flächendeckend verbreitet. Auch im Bereich Hildesheim ist er zu finden. In großen Teilen seines Areals ist der Bergmolch eine Waldart, die in alpinen Lagen und im Tiefland auch offene Wiesen und Weiden besiedelt. Seine Höhenverbreitung erstreckt sich von Meeresspiegelniveau bis auf etwa 2.500 Meter Höhe, das Spektrum der Laichgewässer reicht von temporären Kleinstgewässern (Tümpel, wassergefüllte Fahrspurrinnen) über Gartenteiche bis zu vegetationsreichen Randbereichen kleinerer Seen und Kolken natürlich mäandrierender Waldbäche. Die Landlebensräume befinden sich zumeist in unmittelbarer Gewässernähe. Feuchte und kühle Versteckplätze finden Bergmolche dort unter Totholz, Steinplatten und in den unterschiedlichsten Spaltensystemen im Erdboden.