Abgefahrene Köpenickiade im Zug
Falscher General trifft auf echten ICE-Zugbegleiter - lesen Sie wer ganz schnell auf dem Abstellgleis gelandet ist
Donnerstag 28. Mai 2020 - Fulda (wbn). Der „Hauptmann von Köpenick“ aus Carl Zuckmayers Theaterstück hätte das sicher besser gemacht.
Ein 49 Jahre alter Schwarzfahrer und Betrüger hat sich bei der Fahrkartenkontrolle im ICE zackig als „General“ ausgegeben. Und sich mit seiner falschen Uniformjacke in Szene gesetzt. Doch er hat das gesunde Misstrauen des ebenfalls uniformierten Zugbegleiters unterschätzt und seine eigenen schauspielerischen Fähigkeiten überbewertet. Die gute Menschenkenntnis und das sichere Gespür für den falschen Auftritt hat die innere Alarmglocke bei dem diensthabenden Mann mit der Eisenbahn-Uniform ausgelöst.
(Zum Bild: Da halfen die Uniform und die Corona-Maske im Gesicht auch nicht viel. Dass da kein General drin steckt, wurde von dem ebenfalls uniformierten, aber echten Zugbegleiter schnell erkannt. Ende einer "Dienst"-Fahrt, die keine war. Foto: Bundespolizei)
Nachfolgend der Polizeibericht aus Fulda vom heutigen Tage: „Der Bahnhof Fulda war heute Mittag (28.05.) Endstation für einen "falschen General". Ein 49-Jähriger aus Berlin war ohne Fahrkarte in einem ICE von Frankfurt am Main in Richtung Norden unterwegs.
Zugbegleiter wird misstrauisch
Bei der Fahrscheinkontrolle konnte der 49-Jährige kein gültiges Ticket vorlegen. Stattdessen verwies der Mann auf seine Bundeswehruniform. Der Zugbegleiter hatte Zweifel, dass der Mann tatsächlich ein Bundeswehroffizier war und verständigte die Bundespolizei.
In der Domstadt fanden Beamte des Bundespolizeireviers Fulda schnell heraus, dass der 49-Jährige kein Bundeswehrangehöriger war. Die missbräuchlich verwendete Uniform stellten die Beamten sicher. Die Bundespolizeiinspektion Kassel hat gegen den Mann ein Strafverfahren eingeleitet.
Nach den polizeilichen Maßnahmen kam der 49-Jährige wieder frei.“