Heute Abend kam die erste Rücktrittsforderung
Plagiatsaffäre Althusmann - Wissenschaftler von Münchner Eliteuniversität urteilt: Schlimmer als zu Guttenberg!
Hannover (wbn). Die Plagiats-Vorwürfe gegen Niedersachsens Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) werden immer erdrückender. In einem Interview mit der Fernsehsendung „NDR//Aktuell 21.45“ erhebt der Rechtswissenschaftler Prof. Volker Rieble von der angesehenen Ludwig-Maximilian-Universität München schwere Vorwürfe und hält einen Rücktritt des Vorsitzenden der Kultusministerkonferenz für "angemessen".
Rieble hatte Althusmanns Dissertation überprüft und kommt zu einem für ihn eindeutigen Urteil: die Arbeit sei ein klares Plagiat! „Hier haben wir das serienmäßige Außerachtlassen der wissenschaftlichen Sorgfalt.“ Besonders schwer wiegt nach Riebles Ansicht, dass Althusmann versucht habe, ein offensichtliches Plagiat zu kaschieren. „Es ist relativ klar, dass derjenige, der das getan hat, das nicht aus Nachlässigkeit getan hat.“ Daher sei dieses Plagiat auch schlimmer als das zu Guttenbergs, so der Rechtswissenschaftler im Interview mit „NDR//Aktuell 21.45“.
(Zum Bild: Hat er wirklich bei seiner Dissertation geschummelt? Kultusminister Bernd Althusmann (Bild Mitte) ist im Weserbergland ein gern gesehener Gast. Hier mit dem inzwischen ausgeschiedenen KGS-Direktor Karl-Heinz Brandt und 96er-Präsident Martin Kind in Salzhemmendorf. Althusmann war zu diesem Zeitpunkt noch Staatssekretär und stand wegen seiner ausgezeichneten Fachkenntnisse kurz vor dem Karrieresprung zum Minister. Foto: Lorenz)
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Der Wissenschaftler hält einen Rücktritt des Ministers für eine angemessene Reaktion, weil Althusmann als Präsident der Kultusministerkonferenz und oberster Aufseher der Hochschulen ein Problem sei. „Wer selbst ein solches Machwerk fabriziert, kann schwerlich Hochschulen beaufsichtigen, ob sie ordentlich arbeiten.“