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Und plötzlich wurde vom Konto abgeräumt

Das Märchen von der Hausbank, die so einfach jeden Monat Geld verschenkt - ein leichtgläubiger 70-Jähriger aus Coppenbrügge hat dies teuer bezahlt

Donnerstag 5. Januar 2023 - Coppenbrügge (wbn). Der Köder war zu schön um wahr zu sein und wurde auf 150 Euro beziffert. Und das monatlich!

Angeblich wollte die „Hausbank“ eines 70-Jährigen aus Coppenbrügge mit dieser Zahlung sich für dessen Kundentreue bedanken. Banken, die so einfach Geld verschenken?

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Der 70-Jährige hat dieses Märchen geglaubt und dafür artig einem angeblichen Bankmitarbeiter, den er überhaupt nicht kannte, all seine Daten inklusive Passwort und PIN-Nummer am Telefon verraten. Prompt haben die Telefonbetrüger zweimal viertstellige Beträge ungefragt von seinem Konto abgebucht. Erst jetzt kam dem Coppenbrügger die Idee, dass da etwas nicht stimmen konnte.
Nachfolgend der Polizeibericht aus Coppenbrügge: „Ein 70 Jahre alter Mann aus einem Ortsteil von Coppenbrügge ist das Opfer eines Betruges geworden. Der Mann zeigte den Sachverhalt am Dienstag (03.01.2023) bei der Polizei an, nachdem ihm zwei unrechtmäßige Geldabbuchungen von seinem Konto aufgefallen waren.

Am 1. Weihnachtstag (25.12.2022) erhielt das Opfer eine E-Mail. Absender war augenscheinlich die Hausbank des Mannes. In der Mail wurde dem 70-Jährigen suggeriert, dass die Bank seine Treue und Loyalität mit einer monatlichen Zahlung von 150 Euro honorieren wolle und er deshalb seine Bankverbindung plus Passwort/PIN in die E-Mail eintragen und an die Bank zurücksenden solle.

Gutgläubig beantwortete der Mann die E-Mail.

Am Montag (02.01.2023) erhielt das Opfer einen Anruf eines angeblichen Mitarbeiters seiner Hausbank auf seinem Festnetztelefonanschluss. Der Anrufer bat um die Übermittlung einer TAN aus Sicherheitsgründen. Auch dieser Anweisung folgte der 70-Jährige gutgläubig.

Dienstagmorgen (03.01.2023) stellte der Coppenbrügger zwei unrechtmäßige Abbuchungen in insgesamt vierstelliger Höhe von seinem Konto fest. Der 70-Jährige wandte sich an seine Hausbank und ließ sein Konto sperren. Ob das Geld zurück gebucht werden kann, wird derzeit geprüft.

Stephanie Heineking-Kutschera, Pressesprecherin der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden rät: "Geben Sie ihre PIN niemals an Dritte weiter! Es wird Sie kein offizieller Bankmitarbeiter jemals nach Ihrer PIN oder der TAN fragen, oder um Mitteilung Ihrer PIN per E-Mail bitten!" Gleiches gilt auch für Amtspersonen, wie z.B. Polizeibeamte. "Seien Sie skeptisch, wenn Sie mit Geld gelockt werden. Wenden Sie sich offiziell an den Adressaten einer solchen Mail, in diesem Fall an Ihre Hausbank und vergewissern Sie sich, dass das Angebot seriös ist."

Das 70-jährige Opfer erhielt den Anruf des angeblichen Bankmitarbeiters auf seinem Festnetzanschluss. Der Mann ist mit vollständigem Namen im Telefonbuch eingetragen. Ob diese Tatsache ausschlaggebend dafür war, dass der Mann von den Tätern ausgesucht wurde, ist unbekannt. Fest steht jedoch, dass die Täter u.a. Telefonbücher nach Namen durchsuchen, die vorzugsweise auf ältere Menschen hindeuten. Dies gilt für alle Betrugsformen.

Monika Schurm, Leiterin des Präventionsteams der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden, empfiehlt, Telefonbucheinträge ändern, oder gar löschen zu lassen. "Mit der Löschung des Telefonbucheintrages oder der Abkürzung des Vornamens, fällt es den Tätern schwerer, potentielle Opfer ausfindig zu machen. Unser Präventionsteam rät grundsätzlich mindestens zur Abkürzung des Vornamens, sofern nicht auf den Telefonbucheintrag verzichtet werden möchte."

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.polizei-beratung.de. Hier ist unter den Themen "Enkeltrick" sowie "Falsche Polizeibeamte" ein Formular zur Beantragung der Änderung, oder Löschung von Telefonbucheinträgen zum Herunterladen abgelegt.

"Das ausgefüllte Formular muss lediglich dem Telefonanbieter übermittelt werden. Dieser vollzieht dann die gewünschte Änderung", so Kriminalhauptkommissarin Schurm.“

 

 

 

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