Alles Kirche oder was?
Halleluja: In Berlin wird der ehemalige Pastor Gauck zum Bundespräsidenten gewählt, im Weserbergland sind es die Kirchenvorstände
Hameln/Berlin (wbn). Halleluja. Alles Kirche oder was? In der Bundesversammlung in Berlin wird heute der ehemalige Pastor Gauck zum Bundespräsidenten gewählt – im Weserbergland stehen gleichzeitig die Kirchenvorstände zur Wahl.
Beides hat nichts miteinander zu tun. Oder doch? Gauck ist ein Beispiel dafür wie Menschen christlichen Glaubens ihre christliche Einstellung nicht an die Garderobe hängen, wenn sie das Kirchenschiff verlassen und im Alltag glaubwürdig Flagge zeigen. Die großen und kleinen Kirchenvorstände in den Städten und Gemeinden landauf landab, sind wiederum der Beleg dafür, wie realitätsnah und demokratisch protestantische und katholische Kirchen in der Gesellschaft verankert sind. Sie sind das Bindeglied zwischen Kirche, Kirchengemeinde und Region.Fortswetzung von Seite 1
Ein gutes Beispiel ist dabei die Kirchengemeinde am Ith. Radio Aktiv berichtet heute, dass an diesem Sonntag im Kirchenkreis Hameln-Pyrmont die evangelischen Christen aufgerufen sind, ihre Kirchenvorstände neu zu wählen. Gewählt werden ehrenamtlich besetzte Gremien, die gemeinsam mit dem Pastor sechs Jahre lang Aufgaben für die Kirchengemeinde übernehmen.
Der Öffentlichkeitsbeauftragte des Kirchenkreises Hameln-Pyrmont, Pastor Simon Pabst, sagte laut Radio Aktiv, es gäbe 280 Kandidaten für 188 Vorstandposten. Die Wahl steht unter dem Motto „Gemeinde stark machen“. Bei der Wahl 2006 lag die Beteiligung im Schnitt bei 18 Prozent. Nach Angaben von Pabst lag die Beteiligung im Kirchenkreis Hameln Pyrmont leicht darüber. Die Zahl der Briefwähler habe deutlich zugenommen. In Niedersachsen und Bremen dürfen in insgesamt 1.940 Gemeinden rund 3,2 Millionen Protestanten ihre Stimme abgeben.