Grüner will Alt-Ministerpräsidenten vor Untersuchungsausschuß zitieren
Thümler: Umgang mit Ernst Albrecht ist unmenschlich – auch in der Politik muss es Grenzen geben
Hannover (wbn). Was hat sich der Grüne Stefan Wenzel dabei gedacht? Der schwerkranke ehemalige niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht, Vater von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen, soll nach dem Willen des Grünen-Politikers vor einen Untersuchungsausschuss zitiert werden.
Mit großer Empörung hat der Vorsitzende der niedersächsischen CDU-Landtagsfraktion, Björn Thümler, deshalb auf die Ankündigung des Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Stefan Wenzel, reagiert, den an Alzheimer erkrankten ehemaligen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht vor den Bundestagsuntersuchungsausschuss zum Atom-Lager Gorleben laden zu wollen. „Es ist ungeheuerlich, was Herr Wenzel sich erlaubt. Seine Äußerungen über den Gesundheitszustand von Herrn Albrecht sind unmenschlich und abscheulich“, kritisierte Thümler.
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„Auch im harten politischen Geschäft ist man dem respektvollen Umgang mit seinen Mitmenschen verpflichtet und darf bestimmte Grenzen nicht überschreiten. Es ist der Grünen-Fraktion dringend anzuraten, ihren Vorsitzenden an die Grundlagen des zwischenmenschlichen Miteinanders zu erinnern. Ein Politiker, der nicht davor zurückschreckt, sich auf ein solches Niveau herabzulassen, schadet Niedersachsen.“ Wenzel hatte Albrecht aufgefordert, sich im Untersuchungsausschuss zum Auswahlverfahren des Standortes Gorleben zu erklären.
„Wir sprechen hier von einem Vorgang, der 1983 stattgefunden hat. Herr Albrecht hat sich aufgrund seiner Krankheit bereits vor einigen Jahren vollständig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Diese Entscheidung muss man respektieren“, sagte Thümler. „Dass Herr Wenzel jetzt versucht, einen schwerkranken Mann bloßzustellen, indem er ihn zurück auf die politische Bühne und vor die Kameras zerrt, beweist, dass er keinerlei Skrupel hat, wenn es darum geht, sich in der Öffentlichkeit zu profilieren.“