Dem langen Winter zum Trotz: Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt
Arbeitslosigkeit im Weserbergland sinkt – weniger Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz
Hameln (wbn). Frühlingsaufschwung auf dem Arbeitsmarkt: Trotz der anhaltend winterlichen Witterung meldet die Agentur für Arbeit Hameln einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen um 1,7 Prozent gegenüber dem Vormonat.
Damit sind im Agenturbezirk mit den Geschäftsstellen Hameln, Bad Pyrmont, Holzminden, Rinteln und Stadthagen derzeit 15.573 Menschen arbeitslos gemeldet – 275 weniger als noch im Februar. Die Arbeitslosenquote liegt somit bei 8,2 Prozent. Eine weitere gute Nachricht: Die Zahl der Jugendlichen, die auf der Suche nach einer Lehrstelle bei der Berufsberatung gemeldet sind, ist gegenüber dem Vorjahr um 401 auf 2.087 gesunken – ein Minus von 16,1 Prozent.
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Vom Rückgang der Arbeitslosenzahlen im Weserbergland haben nach dem Bericht der Agentur für Arbeit in erster Linie Männer profitiert. Deren Anzahl sank um 258 auf 8.779 Betroffene (-2,9%).
Gegenüber März 2012 waren immer noch 287 weniger Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, jedoch hat sich der Abstand zum Vorjahr verringert (- 1,8%). Im Vorjahresvergleich zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen bei der Betrachtung nach Rechtskreisen: Während die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im konjunktursensibleren Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) mit 5.434 Betroffenen um 610 höher liegt als im März 2012 (+ 12,6%), ist sie bei den Jobcentern (SGB II-Bereich) um 897 Betroffene auf 10.139 gesunken (-8,1%).
Im Gegensatz dazu blieb die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften auf dem Niveau des Vormonats: Im März wurden dem Arbeitgeber-Service 815 offene Stellen gemeldet, neun mehr als im Februar (+1,1%). Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 2.140 Stellen zur Besetzung gemeldet – 460 weniger als im Vorjahreszeitraum (-17,7%).
Ausbildungsmarkt hat Hochkonjunktur
Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist da noch wesentlich entspannter. Anders als der Arbeitsmarkt hat der nämlich zu dieser Jahreszeit Hochkonjunktur. „Es sind weniger junge Menschen als in den vergangenen Jahren auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle bei uns gemeldet.“, kommentiert Evelyne Beger, operative Geschäftsführerin bei der Agentur für Arbeit Hameln die ersten Zahlen zum Ausbildungsmarkt. „Da ist bei den Unternehmen ein Umdenken bei der Bewerberauswahl gefragt. Es gibt immer noch Arbeitgeber, die zum Teil überhöhte Anforderungen an die Ausbildungssuchenden stellen.“
Für das aktuelle Berufsberatungsjahr, das vom 1. Oktober 2012 bis zum 30 September 2013 läuft, werden im März die ersten Zahlen veröffentlicht. Bisher wurden 1.878 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet, 28 mehr als im März des vergangenen Jahres (+1,5%). Die Zahl der Jugendlichen, die auf der Suche nach einer Lehrstelle bei der Berufsberatung als Bewerberinnen und Bewerber gemeldet sind, ist gegenüber dem Vorjahr um 401 auf 2.087 gesunken (-16,1%). Gründe hierfür sind der späte Schuljahresbeginn 2012, wodurch auch die Arbeit der Berufsberatung an den Schulen erst spät beginnen konnte und noch nicht alle Schülerinnen und Schüler persönlich durch die Berufsberatung beraten wurden. Zudem hat der doppelte Abi-Jahrgang aus 2011 in diesem Ausbildungsjahr keine Auswirkungen mehr. Damit zeichnet sich nach Angaben der Agentur für Arbeit zahlenmäßig eine Entspannung auf dem heimischen Ausbildungsmarkt ab. Gleichzeitig wird es aber für die Ausbildungsbetriebe schwieriger, geeignete Bewerber zu finden.
Auch Unterbeschäftigung geht zurück
Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, die aber beispielsweise im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden. Die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) betrug nach vorläufigen Angaben im März 19.989. Die Unterbeschäftigungsquote betrug 10,3 Prozent, im März des vergangenen Jahres hatte sie bei 10,5 Prozent gelegen.
Bis auf Holzminden – wo die Arbeitslosigkeit leicht stieg – ging die Zahl der arbeitslosen Menschen in allen Geschäftsstellen der Arbeitsagentur Hameln gegenüber dem Vormonat zurück. Die relative Entspannung war dabei unterschiedlich ausgeprägt und reichte von 0,7 Prozent im Hauptbezirk Hameln bis zu 8,1 Prozent im Geschäftsstellenbezirk Bad Pyrmont. In den Geschäftsstellen Holzminden und Hameln wurde das Niveau des Vorjahresmonats überschritten.