Sie kamen, wenn die Brummifahrer schliefen
Die polnischen "Planenschlitzer" von der Autobahn müssen sich jetzt vor Gericht verantworten
Hildesheim (wbn). Während die Brummi-Fahrer schliefen oder Pause machten, schlichen sie sich auf Rastplätzen an der stark befahrenen A 7 mit dem Teppichmesser ans Fahrzeug: Vier 20 bis 33 Jahre alte Polen. Ihr Plan war jeweils die Ladefläche zu filzen und wertvolles Frachtgut zu klauen.
Bei sieben Lastwagen wurden auf diese Weise mit dem Teppichmesser die Planen zerstört. Jetzt muss sich die Gruppe, die das Tatgeschehen an den niedersächsischen Autobahnen bestreitet, vor dem Jugendschöffengericht in Hildesheim verantworten.
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Den Angeschuldigten wird "gemeinschaftlicher versuchter gewerbsmäßiger Einbruchdiebstahl" vorgeworfen. Nachfolgend der Bericht der Staatsanwaltschaft Hildesheim: "Die Staatsanwaltschaft Hildesheim hat Anklage gegen vier 20-33jährige Männer aus Polen vor dem Jugendschöffengericht des Amtsgerichts Hildesheim erhoben. Den Ermittlungen zufolge sollen die Angeschuldigten in den Abendstunden des 19. Dezember 2013 auf dem an der A 7 in südlicher Fahrtrichtung gelegenen Parkplatz Ambergau mit Teppichmessern Planen von insgesamt sieben Lkws aufgeschlitzt haben, um von den Ladeflächen lohnenswerte Gegenstände zu entwenden. Offenbar wegen vorbeifahrender Fahrzeuge ließen die Angeschuldigten jedoch von ihrem Vorhaben ab und verließen den Parkplatz.
Die Polizeidirektion Göttingen hatte wegen des sprunghaften Anstiegs derartiger Taten mit einem Sondereinsatz reagiert. Im Rahmen dieser Aktion befanden sich am Tatabend auch Beamte auf dem Parkplatz Ambergau. Diese beobachteten zunächst das auffällige Verhalten der Angeschuldigten, die mit zwei Fahrzeugen auf den Parkplatz gefahren waren. Nachdem die Beamten die Beschädigungen an den Planen der Lkws in Augenschein genommen hatten, konnten die Angeschuldigten nach kurzer Fahndung auf einem Parkplatz ca. 40 km entfernt in nördlicher Richtung in ihren Fahrzeugen festgenommen werden.
Die Angeschuldigten, die die Tat bestreiten, befinden sich seit ihrer Festnahme in Untersuchungshaft."