Polizei ermittelt wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr
Anhalter fuchtelt mit dem Holzknüppel – und dann ging die Heckscheibe zu Bruch
Montag 19. Januar 2015 - Göttingen/Bovenden (wbn). Mit diesem Verhalten hätte er wohl lange auf eine Mitfahrgelegenheit warten können: Ein 30 Jahre alter Mann aus Hildesheim hat in der Nacht zum Sonntag in Göttingen einen Autofahrer zum Anhalten gezwungen, indem er unvermittelt aus der Dunkelheit auf die Straße sprang. Um seinem Fahrtwunsch Nachdruck zu verleihen, fuchtelte der entschlossene Anhalter dabei allerdings nicht nur mit den Armen, sondern auch mit einem massiven Holzknüppel.
Und erreichte damit genau das Gegenteil. Der 45 Jahre alte Fahrer des Wagens, der zuvor einen Zusammenstoß nur durch eine Vollbremsung hatte verhindern können, gab lieber wieder Gas. Das schien den Hildesheimer jedoch offenbar so zu verärgern, dass er mit dem 38 Zentimeter langen und vier Zentimeter dicken Holz die Heckscheibe des vorbeifahrenden Autos bearbeitete.
Fortsetzung von Seite 1
Polizeibeamte konnten den Mann – er war offenbar zwischenzeitlich noch nicht von jemand anderem mitgenommen worden – wenig später antreffen. Ein entsprechender Test ergab: Der 30-Jährige war betrunken und hatte ersten Erkenntnissen zufolge auch Drogen genommen.
Nachfolgend der Polizeibericht aus Göttingen:
„Ein alkoholisierter 30 Jahre alter Mann aus Hildesheim hat nach derzeitigen Ermittlungen Sonntagnacht (18.01.15) gegen 03.40 Uhr auf der Göttinger Straße zunächst einen Autofahrer zum Anhalten gezwungen und danach die Heckscheibe seines Wagens eingeschlagen. Der 45-jährige Mann blieb unverletzt. Er alarmierte die Polizei.
Im Rahmen der eingeleiteten Fahndung konnte eine Funkstreife den Hildesheimer wenig später ergreifen. Er stand nach ersten Erkenntnissen unter Alkohol- und vermutlich auch Drogeneinfluss. Das ergaben erste entsprechende Tests vor Ort. Dem 30-Jährigen wurde eine Blutprobe entnommen. Angaben zur Sache machte er auf Vorhalt gegenüber der Polizei nicht. Im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen kam er auf freien Fuß.
Nach Schilderung des 45 Jahre alten Autofahrers war der 30-Jährige zwischen Bovenden und Göttingen unvermittelt aus der Dunkelheit vor ihm auf die Straße gesprungen und hatte mit Armen und Händen gewedelt. Um einen Zusammenstoß zu verhindern, musste der Göttinger mit seinem Ford Focus eine Vollbremsung absolvieren. Als der Wagen fast stand, fiel dem Fahrer auf, dass der "Anhalter" einen langen Knüppel in der Hand hatte. Hiervon verunsichert, gab der Fordfahrer sofort Gas. Die schien den Hildesheimer zu verärgern. Im Vorbeifahren schlug der mit dem ca. 38 cm langen und vier Zentimeter dicken Holzstock auf die Heckscheibe des Wagens und beschädigte sie.
Die Polizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen Gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr, Sachbeschädigung und Verdachts der Nötigung gegen den 30-Jährigen eingeleitet.“