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139 Gemeinden mit 157.000 Gläubigen

Ein Dach für drei - neuer Kirchenkreisverband hat seine Arbeit aufgenommen

Von Ralf Neite

Hameln/Hildesheim/Alfeld (wbn). Die drei Kirchenkreise Hildesheim-Sarstedt, Hildesheimer Land und Alfeld haben einen Verband gegründet. Dieser Zusammenschluss deckt ein Gebiet ab, das den gesamten Landkreis Hildesheim und sogar noch Teile des Landeskreises Hameln-Pyrmont beinhaltet.

„Ein historisches Ereignis ist es nicht, aber ein bedenkenswertes schon“, sagte Landessuperintendent Eckhard bei einer Pressekonferenz in Hildesheim. „Für die Gemeinden ändert sich wenig“, kündigte Christian Castel an, Superintendent im Hildesheimer Land. Denn, so Castel: „Der Verband ersetzt die Kirchenkreise nicht.“ Die Kirchenkreise bleiben weitgehend eigenständig, werden aber besondere Aufgaben künftig gemeinsam schultern. Das sind zunächst die Trägerschaft des Kirchenamts, die Diakonie – also die kirchliche Sozialarbeit – sowie die Lektorenarbeit, sprich die Begleitung ehrenamtlicher Prediger.

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Weitere Kooperationen in Schnittfeldern wie der Jugendarbeit oder der Notfallseelsorge könnten dazukommen, so Helmut Aßmann, Superintendent des Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt. Die Gründung des Kirchenkreisverbands Hildesheim, so der offizielle Titel, ist ein weiterer Schritt in der Neuorganisation der evangelischen Kirche zwischen Sarstedt und Alfeld, Söhlde und Salzhemmendorf, Bockenem und Coppenbrügge mit ihren 157.000 Gläubigen in 139 Gemeinden.

Die Gründung ist eine Konsequenz aus der Zusammenlegung der früheren Kirchenkreisämter zu einem einzigen Kirchenamt, die im vorigen Jahr auf Anweisung der Landeskirche erfolgte. Mit dem Verband hat die Verwaltung endlich auch einen gemeinsamen Träger. Die Bündelung der Verwaltungsaufgaben habe bereits eine Ersparnis von 330.000 Euro gebracht, berichtete Helmut Aßmann. Von der Verbandsgründung verspreche man sich zwar keine weiteren Einsparungen, dafür aber Erleichterungen in der täglichen Arbeit.

Auch nach außen werde sich das bemerkbar machen: Wer künftig Kontakt zur Kirche über den Gemeindebereich hinaus suche, finde im Verband einen gemeinsamen Ansprechpartner für alle drei Kirchenkreise. Die nächste große Veränderung steht kurz bevor. Die Kirchenkreise Hildesheimer Land und Alfeld möchten zum 1. Januar 2011 komplett fusionieren und warten nur noch auf grünes Licht von der Landessynode. Der neue Verband wird jedoch nicht davon beeinflusst. Das Dach bleibt dasselbe – gleich, ob sich nun zwei oder drei Kirchenkreise darunter versammeln. Ob das riesige Gebilde dauerhaft funktionieren könne, müsse nun die Praxis erweisen, sagte Landessuperintendent Eckhard Gorka. Er sei optimistisch, wisse aber andererseits: „Es gibt auch Überdehnungen.“ Helmut Aßmann pflichtete bei: Die Kleinteiligkeit und nachbarschaftliche Nähe in den Gemeinden sei eine Qualität der Kirche, die auf keinen Fall leiden dürfe.

 

 

 

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