Maßnahmenpaket zur hausärztliche Versorgung im Niedersächsischen Landtag beschlossen
Anja Piel (Grüne): Tätigkeit auf dem Land soll für Ärzte attraktiver werden
Mittwoch 14. November 2018 - Fischbeck / Hannover (wbn). Der Beruf des Hausarztes muss nach Meinung der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Anja Piel aus Fischbeck attraktiver gestaltet werden.
In seiner gestrigen Sitzung hat der Niedersächsische Landtag einen gemeinsamen Antrag von SPD, CDU, Grünen und FDP zur Verbesserung der hausärztlichen Versorgung in Niedersachsen beschlossen. Anja Piel, grüne Abgeordnete aus Fischbeck, hält das beschlossene Maßnahmenpaket für einen wichtigen ersten Schritt: Zum einen sollen in Niedersachsen zusätzliche Medizin-Studienplätze geschaffen werden. Zum anderen sollen die praktische Ausbildung von Hausärztinnen und Hausärzten verbessert und Kooperationsformen für Ärztinnen und Ärzte erprobt werden, die flexiblere Arbeitszeiten ermöglichen.
Über den gemeinsamen Antrag hinaus haben sich die Grünen im Landtag für eine Stärkung der hausärztlichen Lotsenfunktion eingesetzt und eine Strategie für die Digitalisierung im Gesundheitswesen eingefordert, die den Patienten zu Gute käme. „Es reicht nicht, nur mehr Ärzte auszubilden. Der Beruf Hausarzt muss auch attraktiver werden“, fordert Piel.
„Wir meinen, dass Hausärztinnen und Hausärzte die Lotsen im Gesundheitswesen sind, an die sich die Menschen direkt wenden können. Zum Facharzt muss man vielleicht mal länger fahren, aber einen Hausarzt sollte es in der Nähe geben.“
Die Grünen wollen die Arbeitsbedingungen an die Bedürfnisse junger Menschen angepasst und der Ausbau von Infrastruktur in der Fläche Niedersachsens vorangetrieben werden. „Auch die Digitalisierung bietet Chancen für die medizinische Versorgung“, so Piel. „Der Masterplan Digitalisierung der Landesregierung wird den Bedarfen in Medizin und Pflege aber nicht gerecht. Wir brauchen für diesen Bereich eine praxistaugliche Strategie, die von den Patientinnen und Patienten her gedacht wird und das Potential für die Behandlung, aber auch für die Prävention von Krankheiten bestmöglich ausschöpft.“