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Flugblatt-Aktion warnt: Noch haben Sie Ruhe...

Ausbau der Bahnlinie Elze- Hameln-Löhne zur Güterzug-Rennstrecke? Frischer Wind stellt das Signal auf Rot

Hameln/Hessisch Oldendorf/Löhne (wbn). Den Eisenbahnplanern in Berlin bläst bei ihren bereits griffbereit in den Schubladen liegenden Entwürfen für einen zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke Elze-Hameln-Löhne verstärkt der Gegenwind ins Gesicht.

Die heimische Bundestagsabgeordnete Gabriele Lösekrug-Möller (SPD) und Lothar Ibrügger, der ehemalige Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, haben vor Wochen mit Nachdruck als erste vor dem Ausbau zu einer zweigleisigen Güterzugstrecke durchs Weserbergland gewarnt.  Jetzt bekommen sie auch noch mächtig Rückenwind von der eigenständig zur Kommunalwahl antretenden „Wählergemeinschaft Frischer Wind“ aus Hameln.

Tobias Matter, Vorsitzender und Sprecher des Frischen Windes, hat mit seinen Getreuen am Wochenende mit einer breit angelegten Flugblattaktion begonnen. Sie soll Bürger entlang der Bahnstrecke für das drohende Ausbauprojekt sensibilisieren und aufrütteln. „Noch haben Sie Ihre Ruhe“,  weist der in großer Auflage gedruckte Flyer mit seiner Titelseite auf die trügerische Stille hin. Doch im Innenteil werden dann Fotos von den Bahnübergängen in Fischbeck, Hameln, Afferde, Coppenbrügge, Marienau und der Bahnbrücke in Benstorf gezeigt.

Bahnstrecke wird zum Eisernen Vorhang durchs Weserbergland

Bei einer zu befürchtenden Güterzugfrequenz im „15-Minuten-Takt“  - so die Argumentation des Frischen Windes – drohe die Bahnstrecke als eine Art „eiserner Vorhang“ das idyllische Weserbergland zu zerschneiden.

(Zum Bild: Flyer-Titelseite des Frischen Windes gegen den Ausbau der Bahnstrecke Elze-Hameln-Löhne. Foto: Frischer Wind)

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 Ähnliche Befürchtungen hatte in einer Pressekonferenz auch schon der Bürgermeister von Hessisch Oldendorf, Harald Krüger, angemeldet. Tobias Matter vom „Frischen Wind“ geht noch einen Schritt weiter und stellt sich die besorgte Frage: „Rollen dann möglicherweise auch hochriskante Gefahrgut-Transporte mitten durch die Stadt Hameln und durch das Weserbergland?“ Ausdrücklich begrüßt er die Verlagerung des Gütertransportes auf die Schiene – aber nicht um jeden Preis und nicht auf einer denkbar ungeeigneten Bahnstrecke durch das Weserbergland. Sinnvoller sei es, die Nordtangente zu wählen und schon bestehende Trassen auszubauen.

Wenn die seit langem vorbereiteten Pläne tatsächlich umgesetzt würden, so sei zu befürchten, dass „Tag und Nacht 100 Güterzüge mit mehr als 400 Metern Länge durchs Weserbergland rauschen“.  Wind-Macher Matter und seine Mit-Stürmer fragen: „Wollen Sie ein Leben im 15-Minuten-Takt?“ Am 4. April um 19 Uhr will die Wählergemeinschaft Frischer Wind im Forum des Schillergymnasiums Hameln eine Info-Veranstaltung durchführen.  Unausgesprochenes Motto: Wehret den Anfängen. 

Sollten die Eisenbahnplaner die Absicht gehabt haben den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen, dann stellt der Frische Wind hier das erste Signal auf Rot. Auch die SPD im Weserbergland zeigt Kante und plant eine große Info-Veranstaltung. Die Brisanz der drohenden Zerstückelung des Weserberglandes durch eine Güterverkehr-Rennstrecke scheint allerdings noch nicht von allen Parteien und Gruppierungen erkannt worden zu sein. Matter gibt zu bedenken: „Wer glaubt der zweigleisige Ausbau der Strecke Elze – Hameln –Löhne führe zu einer verbesserten Infrastruktur mit erhöhtem Nutzwert für das Weserbergland, der hat sich geirrt. Es ist eine reine Transitstrecke für Güterzüge. Wir haben keinen Vorteil, nur Belastungen und eine Minderung der Lebensqualität.“

 

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