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Aus dem Material könnten 50 Atombomben gebaut werden

Neuer Atomtransport nach Grohnde schon im Frühjahr - Atomkraftgegner kündigen Proteste für kommenden Monat an

Grohnde/Hameln (wbn). Für das Frühjahr ist ein neuer Atommüll-Transport vom Atomkomplex Sellafield in das Atomkraftwerk Grohnde geplant. Darauf weist Tobias Darge vom Jugendumweltnetzwerk Niedersachsen (Janun)  hin. Das Netzwerk ist ein Zusammenschluss aus BUND-Jugend, Naturschutzjugend und freien Jugendumweltgruppen.

Der Atomkonzern E-on habe bereits beantragt, im ersten Quartal des kommenden Jahres 16 plutoniumhaltige Mischoxid-(MOX)- Brennelemente in drei Lkw zum Atomkraftwerk Grohnde zu transportieren. Damit würden etwa 400 Kilogramm lebensgefährliches Plutonium transportiert werden. Aus dem Material könnten 40 bis 50 Atombomben gebaut werden. Sollte Plutonium bei einem Unfall frei werden, könnte schon ein Millionstel Gramm eingeatmet, Krebs auslösen.

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Dieses wäre der erste MOX-Transport aus Sellfield seit 1996. Im Jahr 2000 hatten Deutschland und Japan ein Importverbot erlassen, weil in Sellafield die Dokumentation zu den Brennelementen gefälscht worden sein soll. Auf Druck des damaligen niedersächsischen Umweltministers Jüttner mussten damals auch vier MOX-Brennelemente, die von Sellafield geliefert worden sind, aus dem Atomkraftwerk Unterweser entfernt werden, weil deren Sicherheit nicht gewährleistet war. Anti-Atom-Gruppen im Weserbergland rufen deshalb zu einer Demonstration mit

"Sitzprobe" gegen den Transport am 15. Januar um 13 Uhr vor dem Atomkraftwerk Grohnde auf: "Am Samstag, den 15. Januar um 13.00 Uhr wollen wir in Emmerthal auf der Hauptstraße zum AKW Grohnde ein Zeichen setzen mit einer bunten und fantasievollen Sitzprobe vor dem Atomkraftwerk Grohnde! Bitte bringt Stühle, Luftmatratzen, Sofas, Barhocker, Strohballen oder sonstige Sitzgelegenheiten mit, damit es richtig bequem und bunt wird," heißt es in einem Aufruf des Anti-Atom-Plenums Weserbergland sowie des Anti-Atom-Plenums Göttingen, des Anti-Atom Plenums Hildesheim, des Anti-Atom-Bündnisses Schaumburg, des Aktionsbündnisses "Bielefeld steigt aus!" und einer Detmolder Anti-Atom-Initiative.    Die Atomkraftgegner fordern den Stopp der Atomtransporte und des Einsatzes von Mischoxid-Brennelementen in Atomkraftwerken.

Forderung des Verbotes von MOX-Brennelementen

Sie begründeten ihre Forderungen mit der Gefahr eines Unfall während des Transportes, dem erhöhten Risiko beim Einsatz dieser Brennelemente im Reaktor und mit der doppelt so hohen Strahlung bei der ohnehin ungeklärten Entsorgung von Brennelementen. Zudem setzte die Herstellung von MOX-Brennelementen die Wiederaufbereitung voraus.

Die Wiederaufbereitung führe aber zu der radioaktiven Verseuchung der Meere und der Abluft. In der Umgebung der Wiederaufbereitungsanlage Sellafield haben die Menschen ein zehnfach höheres Risiko an Leukämie zu erkranken. Bei einem Unfall des Atomtransports mit längerem Brand oder starkem Aufprall können Plutonium-Partikel frei werden. Schon ein Millionstel Gramm Plutonium kann eingeatmet Krebs erzeugen. Das Inventar des Reaktors wird durch den MOX-Einsatz höher, so dass die Auswirkungen von katastrophalen Unfällen noch vergrößert werden. Zudem besteht bei MOX-Brennelement die Gefahr des militärischen Missbrauchs, da das kalte Plutonium vergleichsweise einfach zu Atombomben weiterverarbeitet werden kann. Auch kann der Transport selbst Ziel eines terroristischen Anschlags werden. Diese Gefahren leisten auch einem Überwachungsstaat Vorschub.

Die Atomkraftgegner forderten aus all diesen Gründen Bundesumweltminister Röttgen auf, den Einsatz von MOX-Brennelementen grundsätzlich zu verbieten. Zudem sind Brennelemente Brennstoff für Atomkraftwerke und ermöglichen längere Laufzeiten. Die Asse hat an den Tag gebracht, dass die Entsorgung des Atommülls völlig ungeklärt ist. Die Atomkraftgegner fordern daher sofortiges Umschalten von Atomenergie auf Erneuerbare Energien.

 

 

 

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